Mit Fachkräften aus Kolumbien
Neue Wege am Kärntner Pflegemarkt
In Zeiten des eklatanten Pflegemangels suchen Pflegeeinrichtungen verstärkt nach Lösungen, um mehr Personal zu gewinnen.
Die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland bietet eine vielversprechende Lösung für den Pflegemangel in Kärnten. Anita Mitterdorfer, Studiengangsleitung an der FH Kärnten, arbeitet eng mit einer Agentur zusammen, die sich auf die Rekrutierung von Pflegekräften in Kolumbien spezialisiert hat. Seit zwei Jahren werden diese gezielt für den heimischen Markt qualifiziert. Die speziell entwickelten Lehrgänge finden fünf bis sechs Mal im Jahr statt und decken Unterschiede im Gesundheitswesen, den Strukturen und Gesetzen ab. Deutschkenntnisse auf Sprachniveau B1 sind Voraussetzung, idealerweise besitzen die Teilnehmer ein Sprachzertifikat für B2.
Ähnlichkeit verbindet
Warum Kolumbien als Quelle für Pflegekräfte? Anita Mitterdorfer erklärt: "Die kolumbianischen Fachkräfte verfügen über eine exzellente fünfjährige Ausbildung, bringen Menschlichkeit mit und teilen ähnliche Wertvorstellungen zu Menschenrechten, Würde, Ethik und Krankheitsversorgung wie wir in Österreich. Zudem haben sie ein ausgeprägtes Verständnis für Gesundheitsförderung und Prävention, was mit den Entwicklungen im österreichischen Gesundheitswesen korreliert."
Intensive Auseinandersetzung
Die Entwicklung des Lehrgangs erfordert intensive Auseinandersetzung mit dem Herkunftsland, einschließlich politischer Lage, kultureller Aspekte und ethischer Fragestellungen. Mitterdorfer betont: "Dies geht über meine übliche gutachterliche Tätigkeit hinaus, die darauf abzielt, Unterschiede zu identifizieren und Anpassungsbedarf festzustellen. Daher liegt mein Fokus derzeit auf Kolumbien." Zukünftig könnten ähnliche Projekte auch für andere Länder initiiert werden, um den steigenden Bedarf an Pflegekräften zu decken.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.