Verkehr ist größter Verursacher der Stickoxid-Emissionen in Kärnten

50,9 Prozent von Kärntens Stickoxid-Emissionen werden laut Umweltbundesamt vom Verkehr verursacht. | Foto: Kurt/pixelio.de
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VCÖ - Der Verkehr ist Kärntens größter Verursacher der gesundheitsschädlichen Stickoxid-Emissionen, so der VCÖ. Allein der Verkehr ist für mehr als die Hälfte von Kärntens Stickoxid-Emissionen verantwortlich. Ein großes Problem bereiten die vielen Dieselfahrzeuge, die beim Fahren viel zu viele Schadstoffe ausstoßen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für eine saubere Mobilität.

Hauptverursacher der Stickoxide sind Dieselfahrzeuge

50,9 Prozent von Kärntens Stickoxid-Emissionen werden laut Umweltbundesamt vom Verkehr verursacht. "Der Verkehr verursacht vier Mal so viele Stickoxide wie beispielsweise die Haushalte durchs Heizen", verdeutlicht VCÖ-Expertin Rasmussen. Stickoxide sind sehr gesundheitsschädlich, insbesondere das Stickstoffdioxid. Hauptverursacher der Stickoxide sind Dieselfahrzeuge. Laut Europäischer Umweltagentur ist Stickstoffdioxid in Österreich für 660 Todesfälle pro Jahr verantwortlich - mehr als durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen. Insgesamt verursacht die Luftverschmutzung in Österreich fast 7.100 Todesfälle pro Jahr.

"Aus Gesundheitssicht sind die Verkehrsemissionen auch deshalb problematisch, weil sie häufig dort in die Luft gelangen, wo Menschen wohnen oder unterwegs sind. Die Schadstoffe des Verkehrs gelangen damit direkt in der Atemluft", so VCÖ-Expertin Rasmussen.

95 Prozent der getesteten Diesel-Pkw-Modelle stoßen mehr Stickoxide aus als der Grenzwert im offiziellen Testverfahren erlaubt

Erst diese Woche wurden in Großbritannien die Ergebnisse von Abgastests unter realen Fahrbedingungen veröffentlicht. Demnach stießen 95 Prozent (!) von 153 getesteten Diesel-Pkw-Modellen (Modell der Abgasklasse Euro6 und Euro5) mehr Stickoxide aus als der Grenzwert im offiziellen Testverfahren erlaubt. Am schlechtesten Schnitt ein Jeep Grand Cherokee ab, der den Grenzwert um das 15-Fache überschritt. Die britischen Konsumentenschützer sprachen von "Stickoxid-Fabriken auf vier Rädern".

"Die Gesundheit der Bevölkerung muss endlich Vorrang bekommen

Der Lkw-Verkehr ist zu verringern, die Alternativen zum Pkw sind massiv zu verbessern", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Der Lkw-Verkehr quer durch Europa ist durch mehr Kostenwahrheit zu reduzieren.

Für die Bevölkerung braucht es ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz mit häufigen Verbindungen und den Ausbau der Infrastruktur fürs Radfahren. International setzen immer mehr Städte auf Radschnellwege, die möglichst kreuzungsfrei sind. Wichtig für die Luftqualität ist zudem die Verlagerung des städtischen Lieferverkehrs auf Elektro-Transporter. "Die EU ist gefordert, strengere Grenzwerte für Klein-Lkw zu erlassen, damit die Fahrzeughersteller mehr Elektro-Transporter auf den Markt bringen", betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Verkehr ist Hauptverursacher von Kärntens Stickoxid-Emissionen (Stickoxid-Emissionen nach Verursacher, in Klammer Anteil)

Verkehr: 6.881 Tonnen (50,9 Prozent)
Industrie: 3.682 Tonnen (27,2 Prozent)
Kleinverbraucher: 1.652 Tonnen (12,2 Prozent)
Energieversorgung: 822 Tonnen 6,1 Prozent)
Landwirtschaft: 478 Tonnen (3,5 Prozent)
Sonstige: 1 Tonne
Summe: 13.517 Tonnen

Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2016

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