Politik

FPÖ/BZÖ: Keine gemeinsame Kandidatur bei WK-Wahl

Annäherungsversuche zwischen BZÖ und FPÖ? Einige FPÖ-Funktionäre sollen sich Karlheinz Klement vom BZÖ (dreimal aus der FPÖ ausgeschlossen) als Wahlkampfleiter der Freiheitlichen wünschen. Dies habe innerhalb der Kärntner FPÖ einen "Sturm ausgelöst" – so das Gerücht. FPÖ-Landesparteisekretär Josef Ofner dementiert. 

UPDATE: Auch gemeinsame Kandidatur von BZÖ und Freiheitlicher Wirtschaft (FW) bei den Wirtschaftskammer-Wahlen 2020 wird nun dementiert.

KÄRNTEN. "Es hat Annäherungsversuche gegeben", bestätigt Karlheinz Klement, Generalsekretär des BZÖ Kärnten, Gerüchte. Er meint damit zwischen dem BZÖ und der Kärntner FPÖ. Klement: "Ich habe noch viele Freunde innerhalb der FPÖ und einige hätten mich gerne als Wahlkampfleiter der Freiheitlichen in Kärnten gesehen. Dies soll aber einen Sturm innerhalb der FPÖ ausgelöst haben – einige sind dafür, andere dagegen."
Kürzlich erst hatte für Aufsehen gesorgt, dass Klement den Identitären-Sprecher Martin Sellner als Spitzenkandidaten gewinnen wollte. Sellner lehnte ab, wolle das BZÖ allerdings unterstützen.

Auch die Einladung zu einem RfW-Fest (Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender), die Klement angenommen hat, habe in der Kärntner FPÖ für Aufsehen gesorgt, so der BZÖ-Generalsekretär.

Ofner: "Da ist gar nichts dran"

FPÖ-Landesparteisekretär Josef Ofner kann die Gerüchte bzw. Klements Aussagen absolut nicht bestätigen: "Da ist gar nichts dran, es gibt keine Berührungspunkte und Herr Klement ist in der Landespartei kein Thema." Klement versuche immer wieder, Nähe zur FPÖ zu finden und Wirbel hineinzubringen, meint Ofner. "Aber wir haben nicht zuletzt aufgrund von seiner Vergangenheit und den jüngsten Vorkommnissen (Anm.: der Fall Sellner) mit ihm abgeschlossen. Er versucht so, Aufmerksamkeit zu erreichen, weil das BZÖ politisch keine Rolle mehr spielt. Es gibt aber keinen Wirbel. Das Thema ist seit Jahren abgeschlossen."

Die Wirtschaftskammer-Wahl

Für Klement sei "Ofner nicht über alles innerhalb seiner Partei informiert". Das BZÖ und die FPÖ würden außerdem planen, bei der nächsten Wirtschaftskammer-Wahl gemeinsam anzutreten.
Am Donnerstag, 8. August, also Tage nach dieser Ankündigung von Klement, kam dann die Reaktion der Freiheitlichen Wirtschaft (FW). Laut Günter Burger (gf. Landesobmann der FW) wird es keine gemeinsame Kandidatur von BZÖ und FW bei den Wahlen 2020 geben. Burger: "Die Freiheitliche Wirtschaft Kärnten will mit Leuten, die sich Martin Sellner als Spitzenkandidaten wünschen, schon grundsätzlich nichts zu tun haben."

Klement: "Kann mir Zusammenarbeit vorstellen"

Klement jedenfalls kann sich durchaus eine Zusammenarbeit mit der FPÖ vorstellen. Einige BZÖler hätten diesbezüglich versucht, mit dem designierten Bundesparteiobmann Norbert Hofer und Stellvertreter Herbert Kickl Kontakt aufzunehmen – bisher ohne Erfolg. "Ich sehe eine gute Kooperationsmöglichkeit. Die FPÖ entwickelt sich unter Hofer in Richtung politische Mitte. Damit kann sie allerdings nicht das gesamte freiheitliche Lager abdecken. Gemeinsam – mit uns als patriotische Seite – könnten wir das", meint Klement.

Übrigens: Das BZÖ hat den Antritt für die Nationalratswahl für den Wahlkreis 2 – Kärnten – fixiert und die Listen eingereicht. Man tritt als "Allianz der Patrioten" an.