ÖVP Landespartei tagt nach "Wahlsieg"

"Keine Koalitionsverhandlungen, nur Sondierungen"

Die Kärntner Volkspartei zeigt sich nach dem Wahlerfolg auch beim Landesparteivorstand gut gelaunt. Mit ein Gesprächsthema war eine Regierungsbeteiligung bzw. Forderungen als Koalitionspartner.

KLAGENFURT. Nach dem Wahlerfolg mit einer Verbesserung von knapp 1,6 Prozent und dem Erhalt der drittstärksten Position tagte heute der ÖVP Landesparteivorstand. Gesprächsthemen dürften unter anderem auch die Frage gewesen sein, ob Landesparteiobmann Martin Gruber als Landeshauptmann fungieren wolle.

Stolz auf Ergebnis

Julia Löschnig, Landesgeschäftsführerin der ÖVP Kärnten, freut sich besonders über das gute Ergebnis. "Wir haben unser bestes Ergebnis seit 1999 erreicht, trotz schwieriger Rahmenbedingungen und prognostizierten Absturz in den Umfragen", so Löschnig. Der Wahlkampf sei sehr intensiv gewesen, der direkte Kontakt zu den Wählern habe schlussendlich zu dem Erfolg geholfen. Martin Gruber sei auch der Hauptgrund für die Wahl der ÖVP gewesen. "Wir freuen uns auch sehr, dass sowohl Martin Gruber als auch Landesrat Sebastian Schuschnig jeweils ein Direktmandat erhalten haben", sagt Löschnig.

Erst nur Sondieren

"Wir wollen auch zukünftig für die Bürger Verantwortung übernehmen, auch in der Landesregierung", sagt Gruber bei der heutigen Pressekonferenz. Der Parteivorstand hat Gruber freie Hand gegeben, die Zukunft in den Verhandlungen zu führen. "Wir führen Gespräche mit allen Parteien, bleiben derzeit bei Sondierungsgesprächen", sagt der Landesparteiobmann. Die Gespräche, die ersten mit der SPÖ finden bereits am Donnerstag statt, sind aber vorerst zum gegenseitigen Abklopfen gedacht, Koalitionsverhandlungen seien das keine. Das Sondierungsteam der ÖVP besteht aus Gruber, Landesrat Sebastian Schuschnig, Clubobmann Markus Malle und Thomas Goritschnig. Inhaltliche Schwerpunkte wolle man noch keine verkünden, dafür sei es noch zu früh.

Umfragen "Glaskugel-lesen für Fortgeschrittene"

Freude herrschte auch über ein erreichtes Bundesratsmandat für die ÖVP. Wer dieses besetzen wird sei aber derzeit noch nicht beschlossen, die Enscheidung falle in den nächsten Wochen, so Gruber. "Für uns ist nach den doch sehr abweichenden Umfragen klar: Umfragen sind oft inhaltlich nicht gut, quasi Glaskugel-lesen für Fortgeschrittene", schießt Gruber gegen die Umfragen, die der ÖVP ja einen Absturz prognostiziert hatten. Konsequente Arbeit für das Land mache sich bezahlt, sind sich Löschnig und Gruber einig.

Flughafen großes Thema

Eine Verhandlungsgrundlagewurde dann aber doch preisgegeben. "Die Weiterentwicklung des Klagenfurter Flughafens wird ein zentraler Punkt unserer Verhandlungen sein", sagt Gruber. Die Call-Option ist dabei kein Muss, soll aber besprochen werden. Auch die Landtagsabgeordneten wurden genannt: Neben Martin Gruber und Sebastain Schuschnig, die via Direktmandat einziehen, werden für die ÖVP Markus Malle, Robert Köfer, Herbert Gaggl, Michael Maier und Stefanie Ofner im Plenum sitzen.