Meinung: Weiteres Teilchen für das Hypo-Puzzle

Am Montag hat ein Gericht in München der kärntnerischen Vergangenheitsbewältigung eine weitere Episode hinzugefügt. Diesmal hat der ehemalige BayernLB-Chef Werner Schmidt die Geschichte bereichert. Wie Dietrich Birnbacher vor über zwei Jahren wollte er sein Gewissen – oder zumindest sich seine Strafe – erleichtern und gestand die Bestechung Jörg Haiders anlässlich des Hypo-Verkaufs 2007. Zum wiederholten Mal steht der ehemalige Landeshauptmann von Kärnten posthum als einer der Täter in der Öffentlichkeit.
Es mag einfach anmuten, jemanden zu beschuldigen, der sich nicht wehren kann. Wer von seinen nach wie vor Getreuen allerdings nicht müde wird, Haiders Leistungen fürs Kärntnerland lobzupreisen, sollte nun endlich eines bedenken: Bei allem, was er erreicht haben mag, einige der damals etablierten Methoden darf man auch aus Gründen der Pietät nicht einfach zur Kenntnis nehmen.
Logisch: Die Grünen klopfen sich für ihre Aufdecker-Arbeit nun selbst auf die Schultern; die politische Ernte haben sie in Kärnten bereits eingefahren. Damit ist das Hypo-Puzzle – von obszönen Wachstumsfantasien bis zu Notverstaatlichung – allerdings noch nicht vollendet. Der U-Ausschuss im Frühjahr bietet Gelegenheit weitere Teile hinzuzufügen – sofern sie genützt wird.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.