"Die Patienten sollen klare Fragen stellen"

Beim Business Lunch beim Ogris in Ludmannsdorf: Johann Lintner, Direktor der Gebietskrankenkasse, mit Gerd Leitner | Foto: WOCHE
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LUDMANNSDORF. Während der Arbeitstage gibt es beim GKK-Direktor Johann Lintner nur unregelmäßig etwas zu essen. "Ich versuche mir wenigstens einen Apfel zu gönnen", sagt er. Für den Business Lunch nimmt er sich allerdings Zeit und entscheidet sich für das Gasthaus Orgis in Ludmanndorf. "Ich bin gerne hier - wegen der schönen Lage und des guten Essens."
Lintner beschäftigt sich mit gesundem Lebensstil und auch Sport - nicht nur in eigenem Interesse. "Diabetes beschäftigt uns derzeit intensiv", gibt er Einblicke in die Arbeit in der Gebietskrankenkasse. Die Wohlstandserscheinung fängt häufig bereits bei Jugendlichen an. "Die Folgen sind brutal", so Lintner. Die Gefahr: "Die Krankheit tut nicht weg."

Kampagne gegen Diabetes

Deshalb will Lintner Überzeugungsarbeit leisten. "Wir planen ab Herbst eine Kampagne, wie man Diabetes verhindern kann." Gleichzeitig gibt es Programme für Erkrankte und Schulungen, wie man mit der Krankheit umgeht.
Lintners Ziel: "Das kling zwar großspurig, wir wollen aber das beste Bundesland Österreichs werden." Lintner hofft auf die tatkräftige Unterstützung der Kärntner Ärzte. "Wir brauchen überzeugte Mediziner für gelungene Prävention, denn kaum jemand ist bereit seinen Lebensstil zu ändern", weiß Lintner aus Erfahrung. "Das muss man ständig trommeln."
In der Organisation machen ihm die steigenden Kosten für Medikamente zu schaffen. 167 Millionen Euro hat man in Kärnten letztes Jahr dafür ausgegeben - ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Hochpreisige Medizin

Der Grund liege in innovativen Präparaten, die hochpreisig sind. "Es gibt ein neues Medikament, das Hepatitis C zu 90 Prozent heilt", erzählt Lintner. "Das ist eine Sensation in der Entwicklung." Allerdings auch teuer.
Mögliche Einsparungen ortet Lintner an anderer Stelle - beim Verordnen von generischen Medikamenten. "Bei uns werden weniger Generika verschrieben, also andserswo", so Lintner. Vor allem in den Krankenanstalten würden noch zu wenig dieser günstigeren Mittel verschrieben.
Allein den Ärzten will Lintner aber nicht die Schuld dafür geben. "Es gibt massive Begehrlichkeiten von Patienten", weiß er. Vieles liege in der mangelnden Gesundheitskompetenz vieler begründet. "Wir müssen das Wissen steigern", ist er überzeugt. "Patienten sollen konkrete Fragen stellen." Derzeit würden sich aber viele "durch das System hanteln" und fangen stets beim Hausarzt an, anstatt gleich zum Experten zu gehen."
Geht es nach Lintner soll sich das in absehbarer Zeit ändern. "Ich gehe bei geplanten Eingriffen nicht zum nächsten Krankenhaus, sondern dorthin, wo der Spezialist arbeitet", spricht er auf den Regionalen Strukturplan das Landes an. Die Folge laut Lintner: "Ich brauche nicht überall ein Krankenhaus."
Den Plan sieht er als ersten Schritt in die richtige Richtung. "Das ist ein Bedarfsplan", so Lintner, "jetzt muss man die Effizienz hinterfragen." Es brauche ein Vision für Kärnten. Lintner: "Die muss man losgelöst von Standortgarantien diskutieren - das ist der Bevölkerung zumutbar."

Alpen-Adria ist hier eine Leidenschaft

"Ich mache keine Ausflüge in Experimente, die dem Gast keine Heimat mehr vermitteln", so Wirt Johann Ogris. Deshalb gibt es in seinem Ludmannsdorfer Gasthaus bodenständige Küche aus dem Dreiländereck.
"Alpen-Adria ist meine Leidenschaft", erzählt Ogris. Sämtliche Texte - von Speisekarte bis Internet-Auftritt - gibt es in drei Sprachen. Die Weine kommen ebenfalls aus der Gegend, und: Donnerstag gibt es frischen Fisch aus Triest.
Seit 1932 betreibt die Familie Ogris das Gasthaus im Rosental - "für heimische Gäste, Seminar-Gruppen oder Familien, die etwas zu feiern haben." Die dritte Generation leitet nun das Haus. Mit Sohn Marko ist auch die vierte bereits im Restaurant tätig.

Zur Sache - Menü

Das Gasthaus Ogris in Ludmannsdorf gibt es seit 1932 und wird von der nun dritten Generation geführt.

Die Wirtsleute setzen auf bodenständige Küche und leben den Alpen-Adria-Gedanken - alle Informationen gibt es in drei Sprachen.

Beim Business Lunch
gab es:
Cevapcici mit Ajvar, Pommes Frites und gemischtem Salat

Jägerschnitzel "Ogris Spezial", gebacken mit Curry Sauce, Champignons und Pommes Frites

Beim Business Lunch beim Ogris in Ludmannsdorf: Johann Lintner, Direktor der Gebietskrankenkasse, mit Gerd Leitner | Foto: WOCHE
Wirt Johann Ogris bietet Speisen an, die den Gästen Heimat vermitteln

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