In der Brauerei gibt es laufend Experimente

Am Mittagstisch in Gurk: Hirter Geschäftsführer Klaus Möller und Gerd Leitner im Gasthof Erian | Foto: Vouk
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  • Am Mittagstisch in Gurk: Hirter Geschäftsführer Klaus Möller und Gerd Leitner im Gasthof Erian
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Jedes Jahr vor Ostern fastet Klaus Möller. "Ich halte mich ein, um ein Hungergefühl zu spüren", erzählt er. Auf ein kleines Mittagessen für den Business Lunch verzichtet Möller allerdings nicht – es ging zum Gasthof Erian in Gurk.
Den Alkohol lässt Möller in der Fastenzeit ebenfalls fast zur Gänze weg. "Es gibt berufliche Notwendigkeiten", so der Geschäftsführer der Hirter Brauerei. Ausnahmen muss Möller für die Verkostungen im Betrieb machen – ständig ist er nämlich mit seinem Team mit der Weiterentwicklung der Produkte beschäftigt.

Versuche in der Brauerei
"Es gibt immer ein Weiter", ist er überzeugt. "In 20 Jahren wird es vermutlich ein Bier geben, dass wir uns heute noch gar nicht vorstellen können." Sehr wohl vorstellbar ist die stetige Verfeinerung der Bierspezialitäten aus Hirt. "Bei uns laufen ständig Versuche", gibt Möller preis. Die Inspiration holt er sich bei seinen vielen Reisen. Ein Beispiel: "Ich habe im Ausland zwei Barrique-Biere verkostet", erinnert er sich. Schon vor fünf Jahren sei man in Hirt "auf diese Welle gesprungen". Heute reift Bier auch in Hirt im Holzfass. Voraussetzung dafür, dass es eine neue Sorte auf dem Markt schafft, ist, dass "es uns als Team schmeckt". Ist man sich in der Brauerei einig, lädt Möller Kunden und Bekannte zu einer Verkostung. "Dann entscheiden wir", sagt er.
Entdeckt hat Möller seine Leidenschaft für die Bierkultur während der Ausbildung zum Sommelier. "Die Vielfalt hat mich fasziniert", gesteht er. Man könne Bier mit enorm vielen Geschmäckern anreichern. "Es gibt immer Neues zu entdecken."
Überzeugt ist er davon, dass seine Leidenschaft für das Produkt – und auch die des Teams – ein wesentlicher Teil des Erfolges ist. "Wenn man mit seiner Emotion bei der Sache ist, verkauft es sich besser", ist er sich sicher.
Und: Der Erfolg gibt der Hirter Brauerei recht. "Das Jahr hat sensationell begonnen", freut er sich über die wirtschaftliche Entwicklung. Zwar sei die Branche insgesamt rückläufig, an der Hirter Brauerei gehe diese Entwicklung aber vorbei. "Wenn sich das Jahr so weiterentwickelt, verzeichnen wir wieder ein moderates Wachstum", so sein Ausblick.
Keineswegs zählt für Möller aber die Absatzmenge, sondern die Qualität. "Auf Volumen zu setzen, bedeutet auch in der Preisschlacht mitzumachen", sagt er. Das sei nicht die Strategie von Hirter. "Man müsste dann auch in die Produktion eingreifen, um sie günstiger zu machen."

Stabilität im Geschmack
Vielmehr setzt man in Hirt auf die Verfeinerung der Biere. Ein großes Thema sei die Stabilität des Geschmacks. Möller erklärt: "Ein gut gebrautes Bier ist ewig haltbar – allerdings ändert sich der Geschmack, weil es ein Naturprodukt ist." Ziel sei es, den ursprünglichen möglichst lange zu erhalten.
Investitionen in die Brauerei stehen ebenfalls an. "Zwei Millionen Euro fließen heuer in den Shop und die Verwaltung", berichtet der Geschäftsführer – er teilt sich die Verantwortung mit dem zweiten Geschäftsführer Nikolaus Riegler. Als Nächstes steht die Adaptierung der Abfüllanlage in Haus. "Das Design der Flasche wird immer wichtiger", begründet Möller. Außerdem seien kleinere Gebinde – vor allem für den Privatverbrauch im Vormarsch. Das Vorhaben: "Den Betrieb in mehreren kleinen Schritten für andere Flaschentypen zu rüsten."

Die Jahreszeiten in allen Kochtöpfen
Als kulinarischen und kulturellen Treffpunkt im Gurktal bezeichnet Günther Erian seinen gleichnamigen Gasthof in Gurk. Nicht nur Gesellschaften - ob Hochzeit, Geburtstag oder Firmenfeier - fühlen sich in den Stuben des Hauses wohl, die regionalen Produkte locken Freunde frischer und saisonale Küche zum Erian.
Bekannt ist das Kulturwirtshaus für seine saisonalen Angebote. Zu Bärlauch-, Spargel- oder Wildzeiten findet man entsprechende Speisen auf der Karte. Die Herkunft der in der Küche verarbeiteten Produkte - sie kommen aus der näheren Umgebung - kann man ebenfalls auf der Speisekarte nachlesen. Bekannt ist der Gasthof Erian auch für seine hausgemachten Mehlspeisen.

Zur Sache - Menü
Im Gasthof Erian in Gurk stehen vor allem heimische Lebensmittel auf der Speisekarte - ein Hinweis zeigt, woher die Gastgeber ihre Rohstoffe beziehen.

Zu Essen gibt es bodenständige, regionale und auch saisonale Küche. Die Bärlauch-, Spargel-, Erdbeer- und Wildzeiten finden ihren Niederschlag auf der Karte.

Beim Business Lunch wurde aufgetischt: Gekochtes Rindfleisch und ein gefülltes Schnitzel mit Gemüsereis und gemischtem Salat.

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