Konkursverfahren
Privat- und Firmenkonkurse in Kärnten sind rückläufig

Sowohl die Zahl der Privatkonkurse als auch die der Firmeninsolvenzen ist in Kärnten rückläufig | Foto: unspalsh/Sabine Peters

In den ersten drei Quartalen 2019 darf sich Kärnten über einen Rückgang der Unternehmens- und Privatkonkurse freuen.

KÄRNTEN. Wie die Hochrechnung des KSV1870 zeigt ist die Anzahl der Privatkonkurse um 12 Prozent und die Anzahl der Firmeninsolvenzen um 24 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018 gesunken.

518 Insolvenzverfahren über Privatpersonen

Der Ansturm bei den Privatinsolvenzen geht in den ersten drei Quartalen 2019 nicht weiter. Die durchschnittliche Verschuldung bei den 518 Insolvenzverfahren beträgt 150.580 Euro pro Fall. Dabei gehen etwa 61 Prozent der Privatkonkurse auf das Konto von Männer. Sie machen auch bei den ehemaligen Selbstständigen mehr als zwei Drittel aus.
Österreichweit gingen die Privatkonkurse um sieben Prozent zurück. Spitzenreiter bei den Bundesländern ist dabei Vorarlberg, Kärnten liegt an vierter Stelle. Bisher wurden die Erwartungen für 2019 eingehalten, erklärt Barbara Wiesler-Hofer vom KSV1870 Klagenfurt. Dennoch liegen die Zahlen immer noch deutlich über den normalen Verhältnissen.

110 eröffnete Verfahren bei Firmen

Insgesamt meldeten bisher 199 Kärntner Unternehmen Insolvenz an, davon wurden jedoch nur 110 eröffnet. Die Verbindlichkeiten aller Unternehmen betragen 67 Millionen Euro und sind damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent gesunken.
Im Vergleich mit den anderen Bundesländern konnten nur Kärnten, die Steiermark, Niederösterreich und Wien Rückgänge verzeichnen. Der österreichische Durchschnitt der Firmenpleiten bleibt damit gleich.
Die Firmeninsolvenzen in Kärnten betreffen derzeit 454 Mitarbeiter, der Großteil davon stammt aus der Insolvenz der Firma a.zoppoth haustechnik gmbh aus Gundersheim. Nach wie vor sind vorrangig Betriebe aus den Bereichen unternehmensbezogener Dienstleistungen, Gastronomie und Bauwirtschaft betroffen.

Größte Firmeninsolvenzen

Die größten Fälle sind die a.zoppoth haustechnik gmbh mit Verbindlichkeiten von 15 Millionen Euro. Hier wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Etwa 20 Prozent des Sanierungsplans wurden bereits abgeschlossen.
Die WWD Holzexport GesmbH aus Brückl ging mit Verbindlichkeiten in Höhe von 5,5 Millionen Euro in Konkurs. Über die Esto Lightning GmbH aus Velden wurde ebenfalls ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Schulden der Firma betragen 5,3 Millionen Euro.

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