Mieten
Privatmieter wohnen immer teurer

Präsentierten die Mietenerhebung: Stephan Achernig, Michael Tschamer und Günther Goach (von links) | Foto: AK/Eggenberger
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  • Präsentierten die Mietenerhebung: Stephan Achernig, Michael Tschamer und Günther Goach (von links)
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Die Arbeiterkammer Kärnten (AK) präsentierte ihre Mieten-Erhebung: Vor allem private Mieter zahlen demnach immer mehr.

KÄRNTEN. Alle zwei Jahre führt die Arbeiterkammer (AK) Kärnten eine Mieten-Erhebung durch. Diesmal wurden die Daten zwischen Juni und September 2019 erhoben, mitgemacht haben 661 Mieter (235 private, 426 von gemeinnützigen Bauvereinigungen). 
Das zentrale Ergebnis: Die Kosten für private Wohnungen steigen seit 2017 um 7,5 Prozent, bei Genossenschaftswohnungen verzeichnet man einen Rückgang von sechs Prozent. 
Die Hauptgründe für die Teuerung wären durch befristete Verträge bedingte Mietzins-Erhöhungen und steigende Betriebs- bzw. Heizkosten. 

Mehr geförderte Wohnungen

Fast jeder dritte Privatmieter gibt über 700 Euro fürs Wohnen aus, bei den Genossenschaften sind es nur 11,79 Prozent. Und Privatmieter geben auch für weniger Wohnraum mehr Geld aus, denn ihr Anteil bei Wohnungen bis 70 Quadratmeter liegt bei 53,85 Prozent, jener der gemeinnützigen Mieter nur bei 30,31 Prozent. Daher müssten mehr geförderte Wohnungen gebaut werden, meint AK-Präsident Günther Goach. 

Wie nachstehende Grafiken zeigen, werden gemeinnützige Wohnungen günstiger, während private teurer werden. Betrug der Unterschied pro Quadratmeter 2017 noch 50 Cent, sind es nun 1,56 Euro.

Foto: AK Kärnten
Foto: AK Kärnten

"Mittlere" Belastung

Bei Genossenschafts-Mietern mit geringem Einkommen fließt mehr als die Hälfte ins Wohnen (52,20 Prozent), bei Privatmietern gleich noch mehr (65,93 Prozent). 

Foto: AK Kärnten

Die meisten Befragten sprechen übrigens von einer gefühlten "mittleren Belastung" – 55,7 Prozent bei den Privatmietern und 58,93 Prozent bei den Genossenschaftsmietern.

Wo wohnt man am teuersten?

Am teuersten wohnt man in Klagenfurt, in beiden Kategorien.
Hier die genauen Zahlen (Medianwert in Euro pro m2):

  • Wolfsberg: 7,82 (privat) & 6,58 (Genossenschaften)
  • Völkermarkt: 9,03 (p) & 6,67 (G)
  • Villach: 8,27 (p) & 6,74 (G)
  • St. Veit: 8,57 (p) & 6,90 (G)
  • Spittal: 7,07 (p) & 6,06 (G)
  • Klagenfurt: 9,16 (p) & 7,73 (G)
  • Feldkirchen: 7,78 (p) & 6,82 (G)
  • Hermagor: hier war die Teilnahme zu gering für repräsentative Werte

Forderungen der Arbeiterkammer

Für Goach ist daher wichtig, dass die künftige Bundesregierung mit einem "entlastenden Mietrechtsgesetz entgegensteuert". Er leitet aus der Erhebung konkrete Forderungen ab:

  • mehr geförderte Kleinwohnungen bauen (bis 60 Quadratmeter)
  • Fördersätze für kleinere Wohnungen anheben, denn deren Errichtung ist teurer
  • thermische Sanierung mehr fördern (um Heizkosten zu senken)
  • Anhebung der Einkommensgrenzen für Genossenschaftswohnungen
  • Einrichtung eines kärntenweiten Wohnungskatasters für freie Genossenschaftswohnungen
  • Startwohnungen fördern: in den ersten drei Jahren sollte bei Genossenschafts- oder Gemeindewohnungen nicht mehr als der Kategoriemietzins (3,60 Euro/Quadratmeter, exklusive Betriebskosten) zu zahlen sein
  • Mieter gesetzlich von Maklerprovisionen befreien
  • Abschaffung von befristeten Verträgen
  • einheitliches Mietrechtsgesetz auf Bundesebene
  • einheitlicher Betriebskosten-Katalog
  • einfache und transparente Mietzinsbildung
  • Warnpflicht des Vermieters vor Vertragsbalauf

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