Seifried: "Viele unterschätzen die Macht des Wortes"

Jungunternehmer Gerhard Seifried beim Business Lunch mit Gerd Leitner beim Mochoritsch in Griffen | Foto: David
2Bilder
  • Jungunternehmer Gerhard Seifried beim Business Lunch mit Gerd Leitner beim Mochoritsch in Griffen
  • Foto: David
  • hochgeladen von Gerd Leitner

Für Menüs mit sieben Gängen, an denen man ganze Abende speist, hat Gerhard Seifried wenig übrig. "Ich liebe dieses Lokal", schwärmt der ehemalige Wolfsberger Bürgermeister und nun Jungunternehmer über das Mochoritsch in Griffen. Für den Business Lunch nimmt er an seinem Lieblingstisch mit Blick auf den Schlossberg Platz.
Nach seinem Rücktritt als Bürgermeister vor vier Jahren hat Seifried dem öffentlichen Leben weitgehend abgeschworen. "Niemand ist frei von Eitelkeit", gibt er zwar zu, "aber ich habe mein Bedürfnis ausgelebt gehabt." Keine Sekunde sei es ihm bisher abgegangen, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen.

Seifried als Unternehmer
"Ich bin auch jemand, der immer wieder lustvoll etwas Neues versucht", analysiert der Wolfsberger sich selbst. Nach einigen Jahren im Unternehmen SHM – er hat in der Zwischenzeit einige Anteile der Beraterfirma für Gesundheitsmanagement übernommen – hat er kürzlich sein eigenes Unternehmen gegründet. "Ich konnte mich aus einer Firma heraus entwickeln", so Seifried über den Modus. "Ich empfinde das als Privileg."
Ergebnis der Entwicklung ist die Ein-Mann-Firma "Gerhard Seifried Communications". "Das ist die Summe von allem, was ich bisher getan habe", umschreibt der Unternehmer. Seifried plant nun PR-Strategien und trainiert Menschen für den richtigen Auftritt – von Politikern über Top-Manager bis hin zu Maturanten. "Ich arbeite gerne mit jungen Leuten", sagt der Ex-Politiker. In kleinen Gruppen bereitet er Schüler auf den Prüfungstag vor.

Der Auftritt als Handwerk
Geht es um Politiker und Top-Manager arbeitet Seifried allein. "Ich bin der Diskretion verpflichtet." Der Inhalt ist aber immer ähnlich. "Ich gebe mir Mühe, das Original zu suchen und zu finden", beschreibt der Trainer. Dann werde das Verhalten optimiert.
"Bis zu einem gewissen Grad ist das Handwerk", weiß Seifried. "Das kann man erlernen." Beim Lehren kommen ihm seine Erfahrungen zugute – als Journalist beim ORF und auch als Bürgermeister von Wolfsberg. Wichtig ist, dass der Mensch stets authentisch bleibt. "Wenn jemand blendet, hat das nie Bestand", ist er überzeugt.
Auch andere gängige Fehler bei Auftritten versucht Seifried auszumerzen. Die Häufigsten: Langweilen, falsches Stehen und "wenn sich jemand von seinen Gefühlen reglementieren lässt".

Das Gebot: Ehrlich sein
"Viele sagen viel zu viel", spricht Seifried aus Erfahrung. "Sie unterschätzen die Macht des Wortes." Das gilt auch für Unwahrheiten: "Lügen ist verboten", sagt der Trainer streng. "Wirkungsvolle Kommunikation braucht Ehrlichkeit." Diese Wirkung bringt er nun Menschen bei – "auf der Achse zwischen Villach und Wien."
Imponiert zeigt sich der Kommunikator vom Auftreten bekannter Persönlichkeiten – bei "Barack Obama und Papst Franziskus" ist er angetan vom "Naturtalent" und menschlichem Auftreten. Man muss aber keine weltbekannte Persönlichkeit sein. "Jeder kann ein guter Kommunikator werden", ist Seifried überzeugt. Was man dafür braucht? "Eine starke Botschaft und einen starken Willen."

Beste Qualität vom hauseigenen Hof
Spaß an der Arbeit nennt Hannes Jernej als eines der Geheimnisse des Erfolgs in den drei Häusern seiner Familie. Gemeinsam mit Mutter Anna sowie Anja und Josef lenkt er die Geschicke beim Mochoritsch.
Sowohl in der Griffen-Rast als auch im Stammhaus in Rückersdorf und am Klopeiner See gehen die Wirtsleute keine Kompromisse ein. "Wir verarbeiten regionale Produkte", so Jernej. 20 Landwirte beliefern die Küchen beim Mochoritsch. Salat und Gemüse wachsen zum großen Teil auf den Feldern des hauseigenen Landwirtschaft. Öl aus Sonnenblumen und Kürbiskern produzieren sie selbst. Das Schweinefleisch stammt ebenso zum Großteil aus eigener Zucht.

Zur Sache - Menü

Die Griffen-Rast von Mochoritsch ist eines von drei Häusern der Familie Jernej.

Die Wirtsleute setzen auf Qualität – Salat, Gemüse und auch das Schweinefleisch stammt zum Großteil von der eigenen Landwirtschaft.

Beim Business Lunch wurde serviert:
Mochoritsch-Burger mit Tomaten, Speck, Zwiebeln und Pommes Frites

Calamari vom Grill mit Knoblauch-Oliven-Öl und Petersilkartoffel

Jungunternehmer Gerhard Seifried beim Business Lunch mit Gerd Leitner beim Mochoritsch in Griffen | Foto: David
Gerhard Seifried: "Lügen ist verboten. Wirkungsvolle Kommunikation braucht Ehrlichkeit." | Foto: David

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.