Fliesenleger-Lehrling Klara Perner

"Ich sehe das nicht so, dass das nur Männer können"

Fliesen schneiden, Kleber anrühren oder silikonieren – alles kein Problem für Klara Perner. Die 16-jährige Roßleithnerin ist derzeit im zweiten Lehrjahr, sie erlernt bei der Firma Schnellnberger den Beruf der Fliesen- und Plattenlegerin.

ROSSLEITHEN, WARTBERG. Auf die Frage, wie es zu diesem – für junge Frauen nicht ganz typischen – Berufswunsch gekommen ist, antwortet sie: "Ich habe immer schon gewusst, dass Büroarbeiten eher nichts für mich sind. Mein Bruder ist Installateur. So habe ich gesehen, wie das ist, wenn man ein Bad saniert oder wie das auf einer Baustelle generell abläuft. Daraufhin habe ich mir verschiedene Berufe angeschaut. Ich war beim Glaser schnuppern und auch bei Schnellnberger. Das hat mir voll gefallen." Klara ist eine von aktuell vier Lehrlingen im Betrieb. Laut Thomas Sulzbacher, Verkaufsleiter in Roßleithen, ist die Radingerin überhaupt der erste weibliche Lehrling in der Firma.

"Die Arbeit liegt mir"

Auch wenn man selten eine weibliche Fliesenlegerin trifft – ihren männlichen Kollegen steht sie in nichts nach. "Die Arbeit liegt mir. Ich sehe das nicht so, dass das nur Männer können", sagt die junge Frau selbstbewusst. Wenn sie mit ihrem Kollegen auf eine Baustelle kommt, sind zwar manche Kunden am Anfang ein wenig skeptisch, "aber die meisten sagen: Es ist cool, dass du das machst!" Thomas Sulzbacher sieht das genauso: "Ich finde es klasse, dass sie das machen will. Klara ist sehr fleißig und interessiert. Für mich ist es wichtig, dass der Lehrberuf Spaß macht."

Die erste Berufsschulklasse hat die 16-Jährige mit Auszeichnung bestanden. Nach der dreijährigen Lehrzeit wird es kein Problem sein, im Betrieb bzw. in der Branche zu bleiben, schmunzelt Sulzbacher. "Handwerker werden ja eher weniger statt mehr." Und Klara Perner ergänzt: "Ich würde auch anderen Mädchen zu diesem Lehrberuf raten. Wenn das jemanden interessiert, ist das sicher eine tolle Sache."