Wartberg auf dem Weg in die Zukunft
Bürgermeister Franz Karlhuber spricht über Entwicklung und Aufschwung in seiner Gemeinde.
WARTBERG/KREMS. Bei 28 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein trifft sich Bürgermeister Franz Karlhuber mit der BezirksRundschau zu einem Rundgang durch das Ortszentrum von Wartberg an der Krems.
Dass der Blick der Gemeinde eindeutig in die Zukunft gerichtet ist, wird bereits bei der ersten Station, dem Marktgemeindeamt, deutlich. Schon im Herbst beginnen hier die Sanierungsarbeiten. "Das Amt erhält eine neue Fassade, wird behindertengerecht und damit weiter zu einem modernen Dienstleistungszentrum ausgebaut", erzählt Karlhuber.
Verbesserung der Nahversorgung
Entlang der Hauptstraße, in deren Nähe nicht weniger als 24 Unternehmen ansässig sind, geht es in den oberen Teil des Ortskerns. Vor zwei Jahren wurde die Umfrage "Meine Ideen für Wartberg" gestartet. Dabei wünschten sich die Bewohner auch einen Ausbau der Gastronomie, ein Lebensmittelgeschäft und ein Café in diesem Ortsteil. "Es ist eine ständige Herausforderung, den Ortskern zu stärken", so Bürgermeister Karlhuber und bleibt vor dem Gebäude mit der Nummer 19 stehen. "Wir sind heute sehr froh, dass mit dem Gasthaus Lilian auch wieder ein Gastronomiebetrieb im oberen Ort zu finden ist." Doch das ist nicht die einzige Neuheit in dem Gebäude, aus dem leichter Baulärm zu hören ist. "Durch Markus Resch entsteht hier ein neues Verkaufsgeschäft der Kremstaler Hofbäckerei, mit dem die Nahversorgung in diesem Teil des Ortes gesichert ist", so Franz Karlhuber. Markus Resch, der gerade selbst in der Baustelle Hand anlegt, erläutert: "Wir bauen ein neues Verkaufsgeschäft, in dem es auch einen kleinen Kaffeebereich mit acht Sitzplätzen und ein 'regionales Eck' geben wird, in dem regionale Produkte der Wartberger Direktvermarkter in urig-originellem Ambiente verkauft werden." Einen Vorgeschmack auf das besondere Ambiente lässt das bereits freigelegte Deckengewölbe erahnen.
Sicherung der Gesundheitsversorgung
Schräg gegenüber ist die im Jänner diesen Jahres eröffnete Arztpraxis von Dr. Wolfgang Sperl zu finden. Bei der Umfrage 2015 war ein zweiter Hausarzt der meistgenannte Wunsch, denn nachdem Dr. Walter Kimbacher in Pension gegangen ist, sicherte nur Dr. Gerhard Schwarz die Krankenversorgung der 3.007 Ortsbewohner. "Eine Gemeinde wie Wartberg braucht zwei praktische Ärzte", stimmt der Bürgermeister den Forderung der Bevölkerung zu. Seit Jänner diesen Jahres ist mit Dr. Wolfgang Sperl nun auch dieses Ziel realisiert und zugleich ein ungenutztes Gebäude wiederbelebt worden. "Den Schritt in die Selbstständigkeit bereue ich nach mehr als einem halben Jahr gar nicht. Mir war es ein Anliegen gemeinsam mit der Gemeinde, die Gesundheitsversorgung in meinem Heimatort zu sichern", erzählt der ehemalige Leiter der Akutaufnahme im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck Dr. Sperl. "Für uns hat der Zeitpunkt einfach sehr gut gepasst. Mein Mann und ich haben den Wunsch nach Selbstständigkeit schon länger gehegt. Jetzt haben die Gegebenheiten gepasst, besonders auch durch die Unterstützung der Gemeinde", ergänzt Sabine Sperl und weist auf das große Potenzial des Hauses hin. "In den nächsten Jahren soll hier ein Gesundheitszentrum mit einer Gruppenpraxis mehrerer praktischer Ärzte entstehen", bekräftigt der Bürgermeister.
Asylsuchende aufgenommen
Der Spaziergang führt nun über die vielbefahrene Straße zum rot gestrichenen ehemaligen Gasthaus zum Fuchsbau. Im Dezember 2014 fanden 30 Asylsuchende im Caritas-Gästehaus ein neues Zuhause. "Gleich zu Beginn, als die Ersten eingezogen sind, haben sich Freiwillige zur Plattform "Vielfalt für Wartberg" zusammengeschlossen. Sie veranstalten zum Beispiel jedes Jahr das "Fest der Kulturen", erzählt Franz Karlhuber. Heute leben 25 Menschen im Gästehaus, darunter vier Frauen und neun Kinder, von denen zur Zeit drei die Volksschule und Neue Mittelschule in Wartberg besuchen. Die Bewohner sind Selbstversorger und werden von Montag bis Freitag von zwei Caritas-Mitarbeiterinnen betreut. "Das Zusammenleben funktioniert gut. Es sind freundliche Leute, die bemüht sind sich zu integrieren", so der Bürgermeister.
Mehr als 5.000 Autos täglich
Beim erneuten Überqueren der Hauptstraße wird deutlich, dass es sich bei ihr um eine ausgesprochen starke Durchzugsstraße handelt. Nicht weniger als 5.000 Autos durchfahren im Schnitt pro Tag das Ortszentrum, bei acht Prozent davon handelt es sich um Schwerverkehr. Während der Spaziergang in Richtung Hiersdorf weitergeht, erzählt der Bürgermeister von den neuesten Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit, die 2015 als weiterer Kritikpunkt von der Bevölkerung genannt wurde: "Neben den Zebrastreifen bei der Raika und der ehemaligen Molkerei haben wir jetzt auch eine sogenannte 'Psychobremse' bei der Ortseinfahrt." Rein durch ihre Optik soll sie die Lenker zur Verringerung der Geschwindigkeit anregen. In Thalgau in Salzburg war das erfolgreich.
Zukunft der Gemeinde gesichert
Der Rundgang führt am Schulkomplex vorbei, in dem Neue Mittelschule und Volksschule mehr als 400 Schüler auf das spätere Berufsleben vorbereiten. Während sich am angrenzenden Spielplatz jene Kinder vergnügen, die dieses Jahr den Sommerhort besuchen, erklärt Franz Karlhuber, dass bei der kürzlich erfolgten Schulsanierung alle Maßnahmen ergriffen wurden, um die Gebäude energietechnisch auf den neuesten Stand zu bringen. Auch die Straßenbeleuchtung wurde in den letzten Jahren auf LED umgestellt. Er verweist auch auf das gegenüber gelegene Fernwärmeheizwerk, das 2013 eröffnet wurde und seither alle öffentlichen Gebäude mit Energie versorgt: "Zusätzlich haben wir auf den meisten öffentlichen Gebäuden Photovoltaik-Anlagen installiert." So etwa am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Wartberg, an dem vorbei der Spaziergang zum Kindergarten führt, der ab Spätherbst diesen Jahres einen Zubau erhält. Bei der Wartberger Pfarrkirche, die besonders für ihre gotischen Tafelbilder aus dem 15. Jahrhundert bekannt ist, erzählt Franz Karlhuber von der guten Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde in Wartberg: "Wir sind sehr stolz, dass Pater Nikolaus Thiel Abt des Stiftes Schlierbach geworden ist und freuen uns, dass mit Pater Martin Spernbauer und Pater Josaphat Johannes Pham Van Duy die Pfarre in eine gute Zukunft blicken kann."
Über die Kremsbrücke mit ihrem traumhaften Blumenschmuck geht es schließlich zu den letzten Stationen des Ortsrundgangs, der ehemaligen Gmundner Molkerei und dem Gasthaus Neuhauser, die beide hervorragend gerüstet in die Zukunft blicken können. "Auf die Leeb Biomilch GmbH sind wir besonders stolz, die vier bis fünf Millionen Liter Ziegen- und Schafmilch im Jahr weiterverarbeitet. Zugleich sind wir auch sehr froh, dass das Gasthaus zur weissen Taverne mit Benjamin Oberpeilsteiner einen kompetenten Pächter gefunden hat", so der Bürgermeister. Damit ist zum einen das zuvor leerstehende Molkereigebäude wieder belebt worden und zum anderen das Weiterbestehen von sieben gastronomischen Betrieben in Wartberg gesichert. "Unser oberstes Ziel bleibt die weitere Belebung des Orts und die Verbesserung der Infrastruktur. Seit ich im Amt bin haben wir 13 Millionen Euro in Schulsanierung, Infrastruktur- und Straßenbauprojekte investiert. Dabei haben wir es geschafft, die Schulden trotzdem zu senken. Aber natürlich gibt es auch weiterhin noch Einiges zu tun", so Bürgermeister Franz Karlhuber.
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