Lehre in Tirol
Gregor Gebhardt: Vom Lehrling zum Chef

Gregor Gerhardt im START.N in Kitzbühel. | Foto: Schilling
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KITZBÜHEL. Interview mit Gregor Gebhardt im START.N in Kitzbühel, über seine Karriere "Vom Lehrling zum Chef".

KITZBÜHEL. START.N in Kitzbühel ist eine Einrichtung, die selbst als Start-up begonnen hat. Vor zwei Jahren wurden die Container-Büroräumlichkeiten geschaffen, die für Jung-Unternehmer im Bezirk Kitzbühel ein bezahlbares Firmen-Office ermöglichen.
Gleichzeitig war die Idee, frischgebackenen Selbstständigen eine Plattform zu geben bzw. eine Community von gleichgesinnten Geschäftsleuten zu bilden, wo man geistige Unterstützung von erfahrenen Businessmachern erhält, die in Ihren Berufstätigkeiten nachweisbar erfolgreich sind.
Einer jener, die dieses Projekt ins Leben gerufen und zum Teil finanziert haben und es bis heute aktiv betreut, ist Gregor Gebhardt.

BezirksBlätter: Wie war Ihr Werdegang?
GEBHARDT: "Ich bin ein Berliner und der Liebe wegen hier in Tirol gelandet. Nach meinem Realschulabschluss wollte ich eine Lehre als Automobilkaufmann bei BMW machen. Diese Lehrstelle habe ich nicht bekommen, dafür aber die Möglichkeit, Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft zu lernen (Immobilienkaufmann in Österreich, Anm.). Nach der Ausbildung hatte ich einen Super-Job in einem Immobilienunternehmen bekommen und gutes Geld verdient. Jedoch: Das Arbeitnehmerverhältnis war für mich wie ein Käfig; ich brauchte mehr Luft nach oben, mehr Entscheidungsfreiheit - und bin abgetaucht. Ich ging nach Spanien und wurde für sechs Jahre Tauchlehrer. Eine Beschäftigung, die mich erfüllt hat."

Wie war die Zeit im Ausland?
"Die Jahre in Spanien und Griechenland waren unvergesslich schön und wahrnehmungsreich. Ich habe Disziplin und Selbstverantwortung gelernt, viele Erfahrungen gesammelt, die einem Alleinunternehmer zum Erfolg verhelfen. Das war praktisch eine Lehre für mich mit Schweiß und Fleiß, mit Höhen und Tiefen. Es war eine gute Schule für mich, und ich wusste danach, wie ein Geschäft funktioniert und welche Regeln zu beachten sind."

Wie war der Wiedereinstig nach der „Tauchpause“?
"Als ich zurückkam, fragte ich mich, was ich ausser Tauchen machen kann und mag. Das Thema Immobilien fand ich immer gut. Also habe ich mich mit einer Immobilienmarketing-Agentur in München selbstständig gemacht. Mein Business floriert und ich habe mittlerweile außer in München noch ein Büro hier in Kitzbühel."

Woraus erstand die Idee mit der Bürovermietung?
"START.N ist aus einer Idee mit der Sparkasse Kitzbühel, der WKO und RegioTech heraus entstanden: Ich habe viel Bürovermietung in Deutschland getätigt und mache hier das Gleiche. Ein großer Unterschied liegt beim START.N daran, dass wir uns hier alle als Partner sehen. Wir bauen zusammen ein Riesennetzwerk aus und geben unseren Mietern, sprich Jungunternehmen, auch Tipps, wie man ein Geschäft richtig auf- und ausbaut. Wir sorgen dafür, dass unsere Mieter nicht nur in der Lage sind, die Büromiete zu bezahlen, sondern sich in ihrer Selbstständigkeit erfolgsorientiert entwickeln."

Wie sind die ersten Erkenntnisse nach bald zwei Jahren von START.N?
"Es läuft super! Fast alle Büros sind vermietet und wir haben hier eine Mega-Community mit großem Netzwerk. Es finden sich hier die unterschiedlichsten Berufe und Branchen. Wir unterstützen uns alle gegenseitig."

Was sind die Zukunftspläne?
"Wir werden das hier ausbauen und festigen. Es soll hier ein Anlaufpunkt sein für Leute, die sich selbstständig machen wollen, denen wir Hilfestellungen, wie Mentoring-Programme, Geldbeschaffung und Förderung bieten. Wir wollen nicht nur weitere Büroflächen hier in der Region installieren, sondern auch Wohnimmobilien bauen."

Was macht einen guten Chef aus?

"Ich habe genau zwei Jahre in meinem Berufsleben als Arbeitnehmer gearbeitet und habe festgestellt, dass ich lieber mein eigener Chef bin. Man muss als Chef für einen guten Teamgeist sorgen, eine Vorbildfunktion einnehmen. Man muss streng zu sich selbst sein, zugänglich für die Mitarbeiter, dennoch auf einer bestimmten Distanz bleiben, die letztendlich dem Geschäftsablauf nur gut tut."

Gregor Gerhardt im START.N in Kitzbühel. | Foto: Schilling
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