Russische Neuorientierung
Alt-Bgm./Konzernchefin: Kauf von neuem Anwesen, weiter Engagement
Neuer Lebensabschnitt für Juri Luschkow und Jelena Baturina – Tirol spielt eine Rolle.
AURACH (niko). Der seit 1992 mit harter Hand regierende Bürgermeister von Moskau wurde von Präsident Dimitri Medwedew abgesetzt. Vorausgegangen war dem eine Kampagne im Staatsfernsehen, in der auch schwere Korruptionsvorwürfe gegen Luschkow und Baturina erhoben wurden. So habe der Baturina-Konzern von Großaufträgen aus Moskau profitiert und so auch ihr Milliarden-Vermögen anhäufen können. Baturina gilt als reichste Frau Russlands, Luschkow galt als drittmächtigster Politiker im Land.
Luschkow hatte kürzlich noch seinen 74. Geburtstag in Aurach gefeiert. Hier besitzen die Russen eine Villa. Sie sind auch Herren über den Golfplatz Eichenheim und das Hotel Grand Tirolia. Den Immobilientransaktionen waren lange Bemühungen und Verhandlungen vorausgegangen, ehe die Villa gekauft werden konnte (im Normalfall für Russen nicht möglich, Anm., wir berichteten mehrmals).
Zuletzt war das Paar auf der Suche nach einer neuen Bleibe in der Region Kitzbühel – die Villa in der Kochau sei zu stark von Schaulustigen frequentiert worden, heißt es. Der Kauf eines neuen Anwesens stand offensichtlich kurz vor dem Abschluss (bei Red.schluss).
Spekuliert wurde auch über eine mögliche neue „Wahlheimat“ Kitzbühel. Die geschäftlichen Tätigkeiten für Westeuropa dürften jedoch eher in Wien konzentriert werden (Beneco-Stiftung). Privat allerdings dürften sich Luschkow und Baturina tatsächlich vermehrt nach Tirol orientieren.
Das Grand Tirolia kam zuletzt wegen eines Rechtsstreits und ausstehender Sponsorengelder für das Kitzbüheler Tennisturnier in die Schlagzeilen (wir berichteten).
Baturina und ihr Bau- und Immobilienkonzern Inteco haben sich in den vergangenen Jahren im Raum Kitzbühel als Sport- und Kultursponsor einen Namen gemacht (Triathlon, JazzaNova, u. a. mit Santana und Stevie Wonder, Russische Weihnacht). Das Festival JazzaNova soll 2011 wieder stattfinden; ob das Triathlon-Sponsoring weitergeht, ist noch unklar.
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