Gesichter mit Geschichte
Singende Hollerstauden

Die Hollerstauden | Foto: David Innerhofer
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Drei Pinzgauer Damen unter einem Hut; Premiere beim Kitzbüheler Musikfestival.

KITZBÜHEL (navi). Telefonieren beim Autofahren ist strengstens verboten, Singen jedoch nicht!
Über Videoaufnahmen während einer Autofahrt schweigt das Gesetz. Die 15 Millionen YouTube-Klicks auf ein Handy-Video („Des passt mir so“) sprechen dafür, dass man es den feschen Pinzgauerinnen nicht übel nehmen sollte, ihre Songs unterwegs aufzunehmen.

Das singende Trio hat vor vielen Jahren schon bei Musical-Aufführungen in der Volksschule zusammengefunden. „Wir hatten schon damals viel Spaß bei unseren gemeinsamen Musikauftritten. Dann kam der Ernst des Lebens, mit Ausbildung, Beruf, Heiraten und Kinderkriegen dazwischen. Seit vier Jahren sind wir wieder vereint und nennen uns Hollerstauden, da wir ursprünglich aus Hollersbach, einem von reichlich wachsenden Stauden umarmten Dorf, kommen“, so die Sängerinnen Eva, Vera und Eva.

Die Schwestern Eva Gruber und Vera Egger haben ihre Liebe zur Musik von den Eltern geerbt: die Mama Organistin und Musiklehrerin, der Papa Kapellmeister. Der Geist der Klänge herrschte in ihrem Haus, zahlreiche Musikinstrumente wurden gelernt und gespielt. Eva Gschwandtners beste Freundin aus Teenagerzeiten war Papas alte Gitarre. Während ihr Vater gerne jodelte, komponierte das Mädchen schon ihre ersten Lieder über Bienchen und Blümchen im Stil von Guns'n'Roses.

Perfektes Trio

Ein perfekt aufeinander abgestimmtes Trio erobert derzeit im Eiltempo mit ihren rhythmischen Melodien die Herzen der Menschen und den Nerv der Zeit mit authentischen, aus dem täglichen Leben entstandenen Textinhalten. Den atemberaubenden Gesang rundet eine top-gestaltete Bühnenshow der drei Hübschen mit Flirt und Hüftschwung ab, da „hört“ das Auge genussvoll mit. Der Hollerstauden-Sommerhit „Luft und Liebe“ löst im Internet einen Wirbel der Begeisterung aus. Die neuen „Sternchen“ nehmen sich ihren Platz in der Musikszene – verdient und gekonnt.

Wie bekommen denn die musik-besessenen Mütter alles unter einen Hut: Kinder, Familie, Beruf? „Seit ich meinen Job als Bauingenieurin kündigte, habe ich sogar mehr Zeit für meine beiden Mädchen und natürlich für die Musik. Wir alle in der Band haben großes Glück mit unseren Männern, die uns voll unterstützen und abends und an Wochenenden, wenn wir auftreten, auf die Kinder aufpassen“, so Vera.

„Ich befinde mich noch in der Karenzzeit und kann mich während der Woche unbeschränkt auf meine Mutterrolle konzentrieren. Unsere Kids sind total stolz auf ihre Mamas, und die ganze Verwandtschaft packt mit an, wenn wir musikalisch zu tun haben“, so Eva Gruber, gelernte Kindergartenpädagogin. „ Ich bin selbstständig und gut organisiert. Meine ältere Tochter kümmert sich auch um ihre jüngeren Brüder“, so Eva Gschwandtner, Bestattungsunternehmerin. „Oft werde ich gefragt, warum ich in einem solch traurigen Gewerbe tätig bin. Es ist mir einfach ein seelisches Bedürfnis, die Hinterbliebenen in einer der tiefsten Phasen ihres Lebens aufzufangen und sie bei den notwendigen organisatorischen Erfordernissen Kraft spendend zu begleiten.“

Passend zum Leben der Hollerstauden heißt die gerade erschienene CD auch „Aus dem Hut gezaubert“. Sie stellt eine glanzvolle Mischung aus der Offenheit für Musikrichtungen wie Blues, Pop, Tango, Heimatlieder und mehr dar.
Im Gegensatz zu anderen Künstlern haben die talentierten Hutträgerinnen nicht vor, auf den Musikolymp zu stürmen. Sie texten und komponieren, weil sie Spaß und Freude daran haben und dies mit ihren Fans gerne teilen. Das charmante Team lässt sich von Emotionen und nicht von Ambitionen treiben, getreu dem Motto: „Es kommt, wie es kommt!“

Kitzbühel-Festival

Beim heurigen Musikfestival in Kitzbühel traten die „Hollerstauden“ zum ersten Mal live vor einem großen Publikum auf. „Es war ein wunderbares Erlebnis für uns in Tirol, und etwas nervös waren wir schon. Backstage lernten wir berühmte Künstler kennen, und während der Show war ein extrem positives Zuschauer-Feedback zu spüren. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei, höchstwahrscheinlich mit einer Band. An diesem Wunsch arbeiten wir gerade, um unsere Zuhörer noch intensiver musikalisch verwöhnen zu können“, so die drei unterschiedlichen Damen, die „unter einem Hut“ stecken.

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