71 Mio. Euro für den Schutz vor Naturgefahren

Auch Retentionsräume wie an der Großache in Kössen sind Teil der Schutzmaßnahmen | Foto: Foto: Land/Abt. Wasserwirtschaft
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TIROL/BEZIRK (niko). Naturgefahren sind im Gebirgsland Tirol ein ständiger Begleiter und erfordern vielfältige Schutzmaßnamen. 2015 investieren die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) und das Land Tirol daher 71 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Davon fließen 40 Mio. € in den Schutz vor Wildbächen und in den Hochwasserschutz, 15 Mio. € sind für die Schutzwalderhaltung und -sanierung budgetiert, 10 Mio. € stehen für den Schutz vor Lawinen zur Verfügung. Mit den restlichen rund 5 Mio. € werden Erosions- und Steinschlagrisiken minimiert.

LH-Stv. Josef Geisler: „Erst durch nachhaltigen Schutz vor Naturgefahren wird eine alpine Region wie Tirol zu einem attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum.“

Auch Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter ist der Schutz vor Naturgefahren ein besonderes Anliegen. „Der Schutz vor Naturgefahren in einem alpinen Land wie Tirol ist äußerst wichtig. Das Ministerium setzt gemeinsam mit dem Land und den Gemeinden hervorragende Projekte zum Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser, Lawinen und Muren um. In vielen dieser Projekte können wir Hand in Hand mit den Schutzmaßnahmen auch die Qualität der Flüsse und Bäche verbessern. Der Schutz und die Verbesserung von Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsräumen sind zentrale Säulen für ein lebenswertes Österreich“, betont Rupprechter.

Schutz als oberstes Ziel

Der Hochwasserschutz steht auch 2015 wieder ganz oben auf der Agenda der WLV und der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol. Siegfried Sauermoser, Leiter der WLV Tirol: „Die WLV setzt bei ihrer Arbeit an den Wildbächen an und leistet dabei einen wichtigen Beitrag für den Schutz vor Ort. Zusätzlich braucht es aber Maßnahmen in den Tallagen.“ Genau darin besteht die Aufgabe der Abteilung Wasserwirtschaft. Abteilungsleiter Hubert Steiner: „Eine Maßnahmenkombination ist immer notwendig. Wohnsiedlungen und Wirtschaftsräume gilt es mit Schutzbauwerken zu schützen, gleichzeitig sind aber auch Retentionsräume (wie in Kössen, Anm.) nötig, die im Hochwasserfall Entschärfung bringen. Bei allen Eingriffen berücksichtigen wir darüber hinaus die ökologischen Erfordernisse.“

Schutzfunktion des Waldes erhöhen und Qualität sichern

Die Landesforstdirektion arbeitet 2015 wieder daran, die Schutzfunktion des Waldes aufrecht zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Intakte Schutzwälder erfüllen eine wesentliche Funktion im Naturgefahrenmanagement. „Zuletzt wurden Schutzwälder immer stärker strapaziert. In mehreren gemeinsamen Projekten mit der WLV werden wir Aufforstungen vornehmen und dadurch das Risiko von Naturgefahren reduzieren“, erläutert Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Immer wichtiger wird darüber hinaus die Qualitätssicherung von bestehenden und manchmal bereits in die Jahre gekommenen Schutzbauten. Die WLV setzt hier für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt in ihrer Arbeit. Sauermoser: „Wir erfassen die Ist-Zustände sämtlicher bestehender Bauwerke und ergreifen darauf aufbauend die notwendigen Maßnahmen, wie etwa Renovierungen oder Adaptierungen."

Auch Retentionsräume wie an der Großache in Kössen sind Teil der Schutzmaßnahmen | Foto: Foto: Land/Abt. Wasserwirtschaft
Josef Fuchs, Hubert Steiner, Josef Geisler und Siegfried Sauermoser berichteten über das Naturgefahrenmanagement. | Foto: Foto: J. Hammerle
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