Schnee
Der Waidringer Wetterwart und das Schneemaximum

Wetterwart Andreas Seywald bei seiner Wetterstation in der Waidringer Auergasse. | Foto: Kogler
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Nach zwölf Jahren muss Wetterwart Andreas Seywald aufhören; jetzt gab's noch ein Schneemaximum.

WAIDRING (niko). Am 13. Jänner um 7 Uhr hat der Waidringer Wetterwart Andreas Seywald einen 110-jährigen Schnee-Maximalwert von 162 Zentimetern an seiner Wetterstation in der Auergasse gemessen (wir berichteten).
!1890 gab es 166 Zentimeter, ebenso im Winter 2005/06, ähnlich dürfte es in den extrem schneereichen Kriegswintern zwischen 1943 und 1945 gewesen sein, aber da liegen keine Messungen vor. Absoluter Höhepunkt war der 24. April 1817 mit einer schriftlich überlieferten Schneehöhe von 272 Zentimetern; da ist die Wiederkehrwahrscheinlichkeit bei 3.000 Jahren", erklärt der aus Waidring stammende Schneeforscher Günther Aigner. Diesem Maximum ging 1815 der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora voraus, dem 1816 das "Jahr ohne Sommer" und schließlich der Extremwinter 1816/17 folgte. Auch an der Auracher Kirche kann man eine Markierung aus 1817 mit einer Rekord-Schneehöhe begutachten, so Aigner.

"Schweren Herzens"

Seywald ist seit zwölf Jahren "www – Waidringer Wetterwart", wie er sich selbst schmunzelnd bezeichnet. "Ich muss nun schweren Herzens aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Ich habe seit der Kindheit an leidenschaftlich das Wetter beobachtet. Als die Stelle als Wetterwart angeboten wurde, habe ich sofort begeistert zugegriffen und seither die Wetterstation betreut", so Seywald. Nun wird ein Nachfolger gesucht, damit die Messreihe in Waidring keinen Abbruch erfährt. Ein Interessent hat sich bereits "geoutet". "Wir hoffen, dass in Waidring auch weiterhin eine Wetterstation bestehen bleibt", so Seywald und Aigner.

Wichtige Daten

Die Wetterstationen – in Tirol eingerichtet von ZAMG und Hydrografischem Dienst – liefern wichtige Daten: Schneehöhe, Regenmengen, Verdunstung, Temperatur, Wind, Luftdruck, Schneegewicht/-druck. "Zum Beispiel ist das Schneegewicht wichtig, besonders jetzt bei diesen großen Schneemengen; da kann man sagen, ob es nötig wird, Dächer abzuschöpfen", so Seywald.
Der Wetterwart betont, dass die händische Ablesung der Daten genauer ist als die maschinelle/automatische. "An einer Stelle im Feld messe ich die Gesamtschneehöhe sowie die tägliche Schneefallmenge (24 Stunden, 7 bis 7 Uhr), die Daten fließen in die Landeshomepage ein (Hydro online, Messdaten aller Wetterstationen landesweit, Anm.); dabei zeigt sich meist, wie unterschiedlich z. B. die Schneehöhen schon in Kleinregionen (z. B. Hochfilzen und Oberndorf) und sogar in einzelnen Gemeinden sein können", so Seywald.

Bis Herbst wird er "seine" Wetterstation nun noch betreuen und diese verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen. Dann soll es hoffentlich ein/n Nachfolger/in geben...

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