Leserbrief
"Der Wolf frisst unseren Lebensraum"
Leserbrief von Josef Fuchs, Obmann der Bezirks-Landwirtschaftskammer Kitzbühel, über die Wolf-Problematik im Brixental.
Die Tiroler Grünen in der Person von Georg Kaltschmid und dem Hopfgartner Gemeinderat Robert Hauser haben kürzlich den Wunsch geäußert, das Fachkuratorium Bär–Wolf–Luchs möge sich nach den wiederholten Wolfssichtungen und Wildrissen im Siedlungsgebiet im Brixental mit dem Problem befassen. Das ist für eine erfreuliche, aber auch höchst notwendige Einsicht. Der Wolf ist und bleibt, wie auch der Bär, ein gefährliches Großraubtier. Das immer klein zu reden und herunterzuspielen, nach dem Motto „der tut ja nix“ ist für mich verantwortungslos und gefährlich. Gefährliche Begegnungen gibt es in ganz Europa fast am laufenden Band. Dass nun seitens der Grünen als Mindesmaßnahme eine Besenderung vorgeschlagen wird, freut mich, allerdings bewirkt eine Besenderung noch keine Verhaltensänderung.
Die Grünen müssen auch in Richtung Lebensraum und Almwirtschaft mehr Verantwortung übernehmen, aber hier herrscht offenbar noch viel Unwissenheit. Derzeit frisst der Wolf unseren Lebens- und Erholungsraum. Die Schafalmen im Brixental werden nicht mehr bestoßen und es geht viel Biodiversität verloren. Wir werden die Vertreter der Grünen im Sommer auf eine verlassene Schafalm einladen und mit ihnen die Auswirkungen diskutieren. Wir werden ihnen auch die äußerst angespannte Wirtschaftlichkeit der Almbewirtschaftung vor Augen führen. Von den Grünen erwarten wir uns dann, dass sie uns schlüssig erklären, wie die oft propagierten Maßnahmen wie Herdenschutz, dauernde Behirtung usw. ihrer Meinung nach umgesetzt und finanziert werden sollen und wo sie meinen, das oft genannte Behirtungspersonal rekrutieren zu können.
Josef Fuchs, Hopfgarten
Von der Redaktion bearbeitet und gekürzt.
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