Die Sage von der Saubrandkapelle in Erpfendorf
ERPFENDORF (gs). In der Fraktion Mühlau in Erpfendorf steht die Saubrandkapelle, über die es gleich mehrere Sagen gibt. Eine Version davon:
Ein alter Wirtshofmelker sah am Aberg des Öfteren eine brennende Sau. Er ließ eine Messe auszahlen und seitdem wurde das unheimliche Tier nicht mehr gesehen. Daraufhin ließ der Melker an der Stelle, wo ihm die brennende Sau erschienen ist, eine Kapelle bauen.
Bis in die 70er-Jahre hielt jeder Leichenzug, der von Erpfendorf nach Kirchdorf führte, an dem Ort von dem aus ein Pfad zur Kapelle führt. Man wendete sich zur Kapelle, betete drei Ave Maria und ging danach weiter.
Weitere Informationen
Unmittelbar neben der Kapelle entspringt eine Quelle, die wegen ihrer angeblich heilkräftigen Wirkung gegen Augenleiden aufgesucht wird. Auffällig ist auch die Nähe zu der durch archäologische Grabungen entdeckten mittelalterlichen „Burgruine Erpfenstein“. Dazu gibt es auch eine mündliche Überlieferung, nach der einem Ritter der Burg Erpfenstein ein furchterregendes brennendes Schwein erschienen sei. Sagenmotive von spukenden Tieren in Gestalt eines „flammenden“ oder „leuchtenden Schweines“, das oft mit dem Wilden Heer in Verbindung gebracht wurde, sind auch aus Südtirol, aus der Achenseegegend und aus der näheren Umgebung von Innsbruck bekannt.
Die Bezeichnung „Saubrand Kapelle“ ist in der Katastermappe von 1855 belegt, 1883 wird berichtet, dass der Ort von Wallfahrern (vermutlich wegen der heilkräftigen Quelle) besucht worden sei. Über die Entstehungszeit gibt die Jahrzahl „1750“ an der Firstpfette Auskunft. Im Jahr 2002 wurde die Außenfassade renoviert und der gesamte Dachstuhl von der Wintersteller-Schützenkompanie erneuert.
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