Herbst ist Hochsaison für Kopfläuse. Schulärzte geben Tipps!

Eine Broschüre der Schulärzte informiert über Laus-Behandlung. | Foto: Foto: GSÖ
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  • Eine Broschüre der Schulärzte informiert über Laus-Behandlung.
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WIEN/BEZIRK (niko). Besonders im Herbst und im Frühling haben Kopfläuse Hochsaison. Tausende Schul- und Kindergartenkinder sind Jahr für Jahr betroffen, oft sogar mehrmals. „Viele veraltete Ratschläge, wie z.B. das Einfrieren von Kuscheltieren oder ein gesamter Wohnungsputz, halten sich hartnäckig und bedeuten für die Familie viel Stress“, weiß Dr. Judith Glazer, Präsidentin der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs, aus vielen Anfragen verzweifelter Eltern. „Dieser Aufwand ist nach heutigem Wissensstand aber gar nicht nötig“. Ab sofort steht aktuelles Schulmaterial zum Thema Läuse zur Verfügung, das von Schulen österreichweit kostenlos online angefordert werden kann unter www.schulaerzte.at. Was ist nun wirklich im Lausfall zu tun? Österreichs SchulärztInnen geben Tipps.

Besonders in der Altersgruppe der 5-12-Jährigen sind Läuse häufig. In diesem Alter werden die Köpfe beim Spielen oft eng zusammengesteckt und die 0,2-3 mm großen Läuse krabbeln von Kopf zu Kopf. „Die Tierchen sind zwar nicht gefährlich, aber ungemein lästig. Sobald bei Ihrem Kind, in seinem Freundeskreis oder bei Schul- und Spielkameraden Läuse entdeckt werden, gilt es schnell zu reagieren“, so Dr. Glazer: „Ein Kind kann wieder in die Schule gehen, sobald es sorgfältig mit Anti-Läuse-Mittel behandelt wurde. Auch danach sollten Eltern die Kopfhaut allerdings regelmäßig kontrollieren“. Eltern-Infomaterial und Poster mit den wichtigsten Hinweisen gibt es ab sofort für Schulen kostenlos unter www.schulaerzte.at

Lausige Irrtümer – neue Erkenntnisse

„Läuse werden immer noch mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht. Das ist ein
Irrtum – auch auf dem saubersten Kopf fühlen sich Läuse wohl“, erklärt Glazer. Auch ist eine Übertragung durch Polstermöbel, Kopfkissen, Autositze oder Plüschtiere entgegen häufiger Befürchtung äußerst unwahrscheinlich, da die Läuse abseits des Kopfes und ohne regelmäßige Blutmahlzeiten schon innerhalb weniger Stunden vertrocknen. Eine aufwendige Reinigung der gesamten Umgebung ist nicht nötig! Auch das früher oft empfohlene Einfrieren von Kuscheltieren und Wollkleidung oder das einwöchige Aufbewahren in verschlossenen Plastikbeuteln muss nicht sein, da die Läuse oder Nissen auch ohne diese aufwendige Prozedur rasch absterben. Durch Bürsten oder Kämme können Läuse allerdings unmittelbar von Kopf zu Kopf übertragen werden. Diese sollten daher gründlich von Haaren befreit und gereinigt werden

CHECKLISTE zur lausfreien Familie

Wenn Sie bei Ihrem Kind Läuse entdecken, behandeln Sie es umgehend mit einem Anti-Läuse-Mittel.
Kinderfreundlich sind insektizidfreie Mittel auf physikalischer Basis mit kurzen Einwirkzeiten (15 Minuten). Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach.
Kontrollieren Sie auch alle anderen Familienmitglieder sorgfältig auf Lausbefall und behandeln Sie betroffene Familienmitglieder ebenfalls umgehend – am besten am selben Tag.
Die nach einer Behandlung in den Haaren verbleibenden Nissen (Eier) sind in der Regel abgestorben. Sie können mit einem Nissenkamm entfernt werden.
Durch die gemeinsame Verwendung von Haarbürsten oder Kämmen können Läuse direkt von Kopf zu Kopf weitergegeben werden. Entfernen Sie alle Haare aus Kämmen und Bürsten und reinigen Sie diese gründlich.
Kontrollieren Sie danach weiterhin regelmäßig die Kopfhaut. Führen Sie, wenn nötig, nach etwa einer Woche eine neuerliche Behandlung durch.
Benachrichtigen Sie alle engen Kontaktpersonen (Freunde, Betreuungspersonen u. a.) bzw. Schule, Kindergarten etc., damit auch diese rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können.
ACHTUNG: Eine erfolgreiche Behandlung schützt nicht vor neuerlicher Ansteckung!

BSI Scharnagl dazu:
"Läuse gibt es immer wieder einmal an unseren Schulen und sind zum Teil ein Tabuthema. Invasionen gab es in den letzten Jahren keine. Es ist keine Schande, Läuse zu haben, es ist aber eine, nichts dagegen zu tun. Um eine Übertragung möglichst gering zu halten, ist es unbedingt wichtig, die KindergätnerInnen und die LehrerInnen zu informieren", so Bezirksschulinspektor Georg Scharnagl.

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