Josef Fuchs in Jakarta
"Ich lese jeden Tag, was in Tirol abgeht"

Josef inmitten „seiner“ Kinder in der „Indonesian Street Children Organisation“ (ISCO). | Foto: ISCO
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  • Josef inmitten „seiner“ Kinder in der „Indonesian Street Children Organisation“ (ISCO).
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BRIXEN, JAKARTA (be). Seit vielen Jahren lebt Josef Fuchs aus Brixen in Indonesien. Er hat dort eine Bildungseinrichtung für 2.500 Kinder und Jugendliche geschaffen und hat auch eine eigene Firma für Telekommunikation. Das Corona-Virus ist aber auch dort präsent und wirbelt alles durcheinander.

Abstand und Hygiene trainiert

„Vom Gouverneur wurden wir aufgefordert, Zuhause zu arbeiten“, erklärt Fuchs bei einem Telefonat. Die Situation ist zwar noch nicht so besorgniserregend wie hierzulande, er rechnet aber damit, dass sich das im Laufe der Woche ändern wird. „Wir haben unsere Indonesian Street Children Organisation (ISCO) geschlossen. Ich trage hier ja nicht nur für die Kinder die Verantwortung, sondern auch für alle Betreuer und Lehrer“, sagt Fuchs.
Bevor die Kinder nach Hause geschickt wurden, hat man zwei Tage lang intensiv mit ihren trainiert, dabei ging es um Hygiene und sozialen Abstand. Es ist eine einzigartige Situation, bei der die Kinder ihren Eltern und den Verwandten beibringen müssen, wie sie sich zu verhalten haben, worauf sie achten und auf was sie verzichten müssen. Einfach ist das insofern nicht, als die Kinder großteils aus den Slums kommen und derzeit immer noch Regenzeit herrscht, obwohl diese eigentlich schon vorbei sein sollte. Aber der Klimawandel macht sich auch dort bemerkbar.

"Kann nicht mit Unterstützung rechnen"

Josef Fuchs ist mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn in Jakarta beheimatet. Die Gesundheitsvorsorge ist generell nicht so schlecht, meint Fuchs, aber es mangelt an einigem und so werden derzeit Hotels in Krankenhäuser umfunktioniert. Beatmungsgeräte sind aber auch dort Mangelware.
Eine größere Sorge bereitet ihm seine eigene Firma. 150 Leute sind beschäftigt. Die Nachfrage nach Telekommunikationseinrichtungen ist gerade jetzt groß, aber man kommt an die Hardware nur mehr ganz schwer heran. In 25 Ländern ist Fuchs tätig und große Projekte werden erst bezahlt, wenn alles fertig ist. Da aber auch die Flüge eingestellt sind, sind seinen Mitarbeitern die Hände gebunden. Andererseits weiß Fuchs genau, dass er die Leute nach der Krise wieder brauchen wird. Eine Weile wird es also mit eigenen Ersparnissen leben lassen, aber auf Unterstützung seitens der Regierung, so wie das hierzulande der Fall ist, kann er nicht rechnen.
Trotzdem ist er sehr zuversichtlich, dass diese Zeit positiv bewältigt werden kann und er wünscht allen seinen Freunden und Bekannten im Brixental und darüber hinaus, dass sie gesund bleiben mögen.

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