Bergrettung Tirol
"Immer mehr Einsätze werden juristisch angefochten"

Diskussion am runden Stehtisch: Abteilungsvorstand Herbert Walter vom Zivil- und Katastrophenschutz des Landes, Landesleiter-Stellvertreter Anton Mattle und die beiden Bezirkshauptmänner Michael Berger und Christoph Platzgummer (v. li.).
 | Foto: Brigitte Eberharter
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  • Diskussion am runden Stehtisch: Abteilungsvorstand Herbert Walter vom Zivil- und Katastrophenschutz des Landes, Landesleiter-Stellvertreter Anton Mattle und die beiden Bezirkshauptmänner Michael Berger und Christoph Platzgummer (v. li.).
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TIROL/HOPFGARTEN (be). Ihre Jahreshauptversammlung absolvierten die Bergretter aus ganz Tirol kürzlich in der Salvena in Hopfgarten. Landesleiter Hermann Spiegl konnte zahlreiche Behördenvertreter begrüßen.

3.000 Einsätze im Jahr 2018

In 91 Ortsstellen Tirols sind rund 4.500 Bergretter tätig. Da die Sportausübenden in den Bergen immer mehr werden, steigen auch die Einsatzzahlen an. Waren es im Jahr 2014 noch 2.000 Einsätze, so mussten im Vorjahr bereits um 1.000 Einsätze mehr verzeichnet werden. Durchschnittlich kommen dabei vier Bergretter zum Einsatz und sie brauchen dafür 2,4 Stunden. Um jedoch überhaupt in Einsatz gehen zu können, braucht es die persönliche Ausrüstung und die muss jeder Bergretter zum großen Teil selbst finanzieren. Da diese Gegenstände auch immer wieder erneuert werden müssen, wendet jeder ca. 700 Euro jährlich aus eigener Tasche auf.

"Vom Land gefüllte Tasche wird vom Bund entleert"

Finanziert wird die Bergrettung durch Förderer, durch das Landtirol und durch Rückvergütungen von Einsätzen. Dabei kommt es immer öfter vor, dass Menschen, denen geholfen wurde wieder heil ins Tal zu kommen, gegen diese Einsatzgebühr gerichtlich vorgehen.
Eine neue Belastung kommt heuer auf die Landesorganisation zu. Nach einer Finanzprüfung wurde festgestellt, dass alle Mitarbeiter in der Ausbildung nun bei der Sozialversicherung angemeldet werden müssen. „Das kostet uns heuer 85.000 bis 110.000 Euro mehr. Es ist eigenartig, wenn die Tasche, die zu einem großen Teil vom Land gefüllt wird, vom Bund wieder entleert wird“, gibt Spiegl zu bedenken.

Partnerschaft mit Jägerbrigade

Die Bergrettung pflegt seit vielen Jahren Partnerschaften mit anderen Blaulichtorganisationen. Neu ist diese mit der Jägerbrigade des Bundesheers. „Leute, die Interesse an der Bergrettung haben, können die Grundausbildung im Rahmen der Ausbildung beim Bundesheer absolvieren“, erklärte Oberst Klaus Zweiker von der Jägerbrigade.

Kritik an der Berichterstattung

Kritisiert wurde sowohl von Landesleiter Spiegl, als auch von NR Franz Hörl, den beiden Bezirkshauptmännern Michael Berger (Kitzbühel) und Christoph Platzgummer (Kufstein) die mediale Berichterstattung während der extremen Schneefälle im heurigen Winter.

"Ehrensache Leben retten"

Vier langjährigen Bergrettern wurde die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt. Es sind dies: Friedl Steiner aus Prägraten, Erhard Berger aus Virgen, Hans Gratz aus Kals und Josef Gspann aus Axams. Walter Spitzenstätter überreichte an Hermann Spiegl die fertiggestellte Chronik der Bergrettung. Die allgemein lesbare Form dieser Chronik kommt etwa im November in Buchform auf den Markt und trägt den Titel „Ehrensache Leben retten“.

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