Internationale uro-gynäkologische Tagung am BKH St. Johann

Die international besetzte Expertengruppe mit Organisator Prim. Christian Deetjen (g. li.).
  • Die international besetzte Expertengruppe mit Organisator Prim. Christian Deetjen (g. li.).
  • hochgeladen von Klaus Kogler

ST. JOHANN (niko). Die Beckenbodenschwäche zählt zu den häufigsten Krankheitsbildern bei Frauen – dennoch ist dieses Leiden eines, über das kaum offen gesprochen wird. Bei einer international besetzten dreitägigen Tagung im BKH St. Johann wurden die neuesten operativen Behandlungsmöglichkeiten rund um die Beckenbodenschwäche diskutiert und praktiziert.

„Man kann durchaus von einer Volkskrankheit sprechen“, erklärt Primar Christian Deetjen, Leiter der gynäkologischen Abteilung am Bezirkskrankenhaus und Organisator der Tagung. „Wir wollen mit dieser jährlich stattfindenden Tagung Bewusstsein für dieses Problemfeld schaffen und uns mit anderen Experten auf diesem Gebiet über die neuesten Entwicklungen austauschen“. Eine Öffnung nach außen und eine öffentliche Diskussion sei gerade in diesem sensiblen Bereich notwendig, durch den jährlichen Erfahrungsaustausch im Rahmen eines Qualitätszirkels sei es auch möglich, im direkten Gespräch konkrete Fälle zu besprechen und Erfahrungen weiterzugeben. Ein weiteres Ziel ist es auch, einheitliche Standards für Untersuchungen zu etablieren, um die Fälle international vergleichen zu können.

Diskutieren, operieren, informieren

Der Kreis an Experten wurde bewusst klein gehalten, um einen möglichst intensiven Austausch zu gewährleisten. Neben Fachvorträgen und Informationen für niedergelassene Ärzte aus der Region wurde auch gemeinsam operiert: Ein Tag wurde gemeinsam im OP verbracht und die neuesten Operationstechniken in der Praxis vorgestellt.

Eine international besetzte Expertengruppe von 15 Fachleuten aus vier Ländern nahm an der Tagung teil, darunter einige der führenden Beckenboden-Spezialisten.

Alternativen zur OP haben Vorrang

„Die Operation ist für uns immer das letzte Mittel der Wahl“, erklärt Deetjen, „zunächst werden alle Möglichkeiten wie Physiotherapie, Beckenbodengymnastik, Elektrostimulation der Scheide (Biofeedback) beziehungsweise eine Umstellung der Lebensweise ausgeschöpft. Dennoch gibt es viele Fälle, bei denen nur eine Operation ein befriedigendes Ergebnis bringt. Wir können so die Leiden vielen Patientinnen auf Dauer beseitigen.“

Die Gynäkologie am BKH hat sich in den letzten Jahren zu einem Kompetenzzentrum in der operativen Beckenbodenrekonstruktion und Inkontinenzbehandlung entwickelt und zählt mittlerweile österreichweit zu einer der ersten Adressen für diese Behandlungsmethoden.

Für Beckenboden-Schwächen und Inkontinenzprobleme wird am BKH St. Johann eine eigene Sprechstunde angeboten. Infos unter 05352-606-500.

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