Mühlendatenbank für Tirol
Tirols vergessene Mühlen
Mühlendatenbank in progress: derzeit wird Gegend um Waidring nach alten Objekten abgesucht.
TIROL, WAIDRING, KITZBÜHEL (niko). Mühlen, Sägen und Schmieden waren einst jene Handwerks-
maschinen, die für das tägliche Leben am öftesten benutzt wurden. Mit der fortschreitenden Industrialisierung begann das Mühlensterben. In Tirol gab es rund 2.500 Objekte, österreichweit
über 15.000. Viele sind verschwunden und nur mehr Namen wie Mühlweg, Mühlberg, Mühlgasse, Mühlboden usw. erinnern an sie. In Tirol gibt es noch rund 120 intakte Mühlen und Sägen.
Die Österreichische Mühlengesellschaft kümmert sich um die noch bestehenden Objekte und hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, diese in einer Mühlendatenbank zu erfassen. In dieser Datenbank werden alle Mühlen – egal ob noch existent oder nicht – mit einem Bild und einer Kurzbeschreibung angeführt. Falls kein Bild mehr vorhanden, wird nur der ehemalige Standort eingetragen.
Datenbank für Tirol
Johann Glatzl aus Haiming ist Landessprecher für Tirol und ist seit zwei Jahren dabei, die Mühledatenbank für Tirol zu erstellen. Er ist eMühlenpionier und betreibt die Haiminger Bauernmühle, die er vor vor 25 Jahren am Haiminger Sagbichl nach alten Vorbildern gebaut hat. Seine langjährige Erfahrung in Sachen Mühlen stellt er gerne bei anstehenden Renovierungen oder auch bei Neubauten gerne zur Verfügung. Seine Wipptaler Vorfahren waren Müller und so fließt das Müllerblut in Haiming weiter. Seine Leidenschaft für die Mühlen ist für den ehemaligen Tourismusmanager bis heute ungebrochen.
Forschungsort Waidring
Bei der Suche nach den Objekten bedient er sich dabei des rund 200 Jahre alten „franziszeischen Katasters“ aus der Habsburger Monarchie im Internet. Momentan ist er dabei , die Gegend rund um Waidring nach Objekten abzusuchen. Durch einen Hinweis wurde er auf die ehemalige Zaßenmühle am Haselbach aufmerksam und entdeckte am Bach noch andere ehemalige, wassergetriebene Handwerksbetriebe. Die Kurzbeschreibung zur Zaßenmühle in der Datenbank: "1844 erwarb Clemens Prantner die Mühle. Am 19. 9. 1916 ist die Mühle zum Nachteile des Anton Hechenbichler vollständig abgebrannt. Schaden 30.000 Kronen. 1917 erwarb Josef Clemens Kienpointner das Anwesen. An Stelle der Mühle steht heute ein Wohnhaus."
Durch ein Online-Foto (von Redakteur Klaus Kogler, Anm.) wurde Glatzl auch auf die "Hackenschmied-Mühle" am Mühlbach aufmerksam. Auch diese soll nach Recherchen bei Familie Wörgötter in die Datenbank Eingang finden.
Im Rahmen dieser Nachforschungen konnte auch der ehemalige Standort der „Farbmühle“ am Aschbach bei Kitzbühel ausfindig gemacht werden.
Es würde Glatzl helfen, wenn ihm alte Fotos von Mühlen via E-Mail zugeschickt würden: hans.glatzl@gmail.com
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