Waidring - Glockendorf Tirol
Und sie tickt und schlägt (wieder)

Michael Neureiter hat die Uhr restauriert. | Foto: Kogler
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Die alte, restaurierte Kirchturmuhr fand im Glockendorf Tirol im Biatron eine neue Heimstätte.
WAIDRING. Mitte Oktober wurde im Glockendorf Tirol (Biatron) die aufwändig restaurierte Waidringer Kirchturmuhr von Hans Steiner (Ortschronist), Richard Foidl (Verein Glockendorf) und Restaurator Michael Neureiter ("horologium") öffentlich präsentiert – wir berichteten bereits.

Die Uhr hatte jahrelang im Kirchturm "geruht", ehe sie ausgebaut und zur Restaurierung vorbereitet wurde.

"Das Uhrwerk wurde völlig verrostet und unvollständig angeliefert. Mit Unterstützung von Sepp Danzl haben wir einen Uhrkasten gebaut. Martin Zelger hat Modelle für zwei Schlagglocken gedrechselt, ich habe diese dann gegossen. Kunstschmied Thomas Zelger hat die Glockenaufhängung ausgetüfelt und nahezu originalgetreu erstellt. Die Restaurierung hat Michael Neureiter ab 2019 bewältigt. Es war gelungenes Teamwork. Schon seit der Zeit vor Corona steht die große Uhr im Glockendorf und tickt und schlägt seitdem. Nun war es Zeit, die Uhr endlich offiziell zu präsentieren",

so Foidl in seiner Einleitung.

1764 wurde die (neue) Waidringer Kirche geweiht, 1795 dürfte die Kirchturmuhr gekauft worden sein. Sie könnte aus dem Wipptal (Matrei oder Mühlbachl, Kloster Maria Waldrast) stammen und um 233 Gulden gekauft worden sein, wie Leonhard Millinger in seiner "Weltbeschreibung" aus 1815 festhielt. Zur Finanzierung habe es eine Haussammlung gegeben. Die Uhr könnte um 1750/60 gebaut worden sein. Für deren wohl tägliches Aufziehen in der Kirche war Organist Balsius Wimmer über 33 Jahre (1818 bis 1851) lang zuständig.

Gewichtiges Problem

1938 wurde von Gönner Alexander Kreuter ein neues Kirchengeläut gespendet. Dabei gab es ein "gewichtiges" Problem. Die neuen Glocken waren sechsmal so schwer wie das alte Stahlgeläute. Die größte Glocke hatte und hat noch heute 5.305 Kilogramm. Sie ist damit unter Österreichs größten Glocken auf Rang 21. Dadurch musste der Turm mit Stahlbeton gestärkt, die Turmuhr adaptiert werden.

Die alte Uhr arbeitet bis in die 1960er-Jahre, ehe sie durch eine elektrische Mutteruhr ersetzt wurde.

"Dieses kostbare Werk hat nun dank Pfarre und Glockendorf einen neuen, attraktiven Platz. Das ist ein Herzeigeprojekt in der Branche und eine vorbildliche Initiative",

so Neureiter bei der Präsentation, wobei von Sr. Barbara (Pfarre) der "Schwerm" (Kurbel für die Uhr) an die Glockendorf-Vertreter überreicht wurde. Bgm. Georg Hochfilzer dankte allen Beteiligten für die "Wiedergeburt" der Kirchenuhr.

Das Gesamtprojekt "Glockendorf" soll noch heuer in die finale Phase mit der Umsetzung des "Glockenwegs" gehen.

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