Arbeiten dauern noch 1 Jahr
Auf Lokalaugenschein auf der Baustelle Wildbachverbauung Gänsbach.
KITZBÜHEL (jomo). Dass ein kleines Rinnsal so gefährlich werden kann, möchte man auf den ersten Blick kaum glauben. Aber bei starken Niederschlägen verwandelt sich der Gänsbach in ein reißendes Gewässer, das eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Bewohner der Gamsstadt darstellt. In den Aufzeichnungen der Stadt finden sich Hochwasser-Ereignisse, die auf den Gänsbach zurückzuführen sind, bereits im Jahr 1819. Seither gab es beinahe kein Jahrzehnt, in dem es nicht gefährlich wurde oder der Gänsbach über seine Ufer trat und Geröll in die Stadt spülte. Zuletzt im Juli 2002, als sintflutartige Niederschläge (121,1 mm innerhalb von 24 Stunden) Auslöser für einen Murengang mit mehreren Metern Höhe war. „Die Hochwasserwelle konnte durch die vorhandene Sperrenstaffelungen zerschlagen werden. Jedoch hinterließ das Ereignis zahlreiche Schäden an den Sperren und es zeigte sich, dass die alten Sperren nicht genug sind“, erzählt Gebietsbauleiter Andreas Haas.
Im Jahr 2007 wurde dann mit dem bislang größten Wildbach-Verbauungsprojekt in der Geschichte Kitzbühels begonnen. Um 4,3 Millionen Euro werden im Verlauf des Gänsbaches 28 Betonsperren errichtet bzw. erneuert, vier Bachbettaufweitungen vollzogen und das Unterlaufgerinne, das auf einer Länge von rund 700 Metern unter der Oberfläche verläuft, vergrößert. „Die Fertigstellung wäre ursprünglich erst für 2015 geplant gewesen, aber durch den großen Einsatz unserer Mitarbeiter und die guten Zufahrtsmöglichkeiten können wir das Vorhaben 2011 abschließen“, berichtet Haas.
Bis heute wurden oben am Gänsbach rund 4.000 m3 Beton (das entspricht 650 Lkw-Ladungen) verbaut. 9.000 m3 Material wurden weggeschafft, um dem Bach seinen Platz einzuräumen. Die Bauarbeiten sind bis auf den unteren Teil und die Bepflanzungen fast fertig. „Im Bereich des Lokals Stamperl muss das Unterlaufgerinne noch vergrößert werden und dann warten natürlich noch kleinere Ausbesserungen auf uns“, so Haas.
Massive Bedeutung
Vom guten Fortschritt der Baustelle überzeugten sich auch Bürgermeister Klaus Winkler und Bezirkshauptmann Michael Berger. „Diese Verbauung hat eine massive Bedeutung für uns Kitzbüheler. Sicherheit steht für uns an oberster Stelle“, betonte Bgm. Winkler beim Lokalaugenschein.
Die 4,3 Mio. Euro teure Verbauung trägt die Stadtgemeinde Kitzbühel zusammen mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Land Tirol.
Als nächste Projekte hat die Wildbachverbauung den Walserbach, den Köglerbach und den Ehrenbach in Kitzbühel auf dem Plan stehen.
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