Giselabahn feiert 140. Jubiläum

Der Bau der 28 Meter hohen Moosbachbrücke war eine enorme Herausforderung. | Foto: HV Pillersee
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  • Der Bau der 28 Meter hohen Moosbachbrücke war eine enorme Herausforderung.
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FIEBERBRUNN (niko). Am 7. Juli wurde am Marktplatz in Fieberbrunn die Foto-Ausstellung "Die Salzburg-Tirol-Bahn" (140 Jahre Giselabahn) vom Heimatverein Pillersee mit Obmann Wolfgang Schwaiger eröffnet. Auf 15 Tafeln werden großteils Raritäten aus den Archiven gezeigt (bis Spätherbst, Nachnutzung am Bahnhof ist geplant).

Wenn es etwas gibt, das in den letzten 150 Jahren das Schicksal des Bezirkes grundlegend verändert hat, dann ist es der Bau der Salzburg-Tirol Bahn mit ihrer nicht unumstrittenen Terrassenführung über den Pass Grießen nach St. Johann mit dem „Umweg“ über Kitzbühel durchs Brixental nach Wörgl.

Ab dem 6. August 1875 war nun der Bezirk an die „große Welt“ angeschlossen und somit auch der Grundstein für eine beispiellose Entwicklung des Fremdenverkehrs zu Beginn des aufkeimenden Alpinismus gelegt. Für die Monarchie gab es nun erstmalig eine Ost-West-Verbindung, ohne auf die nicht immer wohlgesinnten Bayern angewiesen zu sein. Die nach der Tochter Kaiser Franz Josephs benannte Giselabahn galt als eine besonders große Herausforderung an die damalige Ingenieurskunst, war doch mit der Moosbachbrücke die damals höchste Talüberquerung (28 m) zu bewältigen und mit dem Pass Grießen auf relativ kurzem Weg eine Seehöhe von über 1.000 Metern zu erzwingen.

Laut Fahrplan vom 6. August 1875 wurde für die Reise von Kitzbühel nach St. Johann 34 Minuten, von dort nach Fieberbrunn eine halbe Stunde und weiter nach Hochfilzen zusätzlich 40 Minuten berechnet.

Von den drei ursprünglichen Varianten, die einmal über den Gerlospass und zum zweiten über den Pass Thurn geplant waren, blieb aus kostentechnischen, wirtschaftlichen und bauspezifischen Gründen nur mehr die dritte Möglichkeit über, von Saalfelden nach St. Johann und weiter über Ellmau, Söll nach Wörgl. Das schmeckte den Kitzbühlern überhaupt nicht und sie mobilisierten unter der Federführung des damaligen Bgm. Josef Pirchl einmal mehr alle ihre Stärken und Beziehungen; man reiste nach Wien, klapperte Ministerien ab und bekam sogar eine Audienz beim Kaiser höchstpersönlich. Sehr wohl gaben die wirtschaftliche Stärke der Bezirkshauptstadt, ihr schwunghafter Handel, der Bergbau und vor allem die Land- und Forstwirtschaft schlussendlich der Ausschlag, die Mehrkosten in Kauf zu nehmen und die Variante durch das Brixental zu genehmigen.

Im Frühjahr 1873 wurde das Projekt in Angriff genommen, die triste Situation der Staatsfinanzen zwang zur Heranziehung eines Privatunternehmens, der „Kaiserin-Elisabeth-Bahn“. Gute zwei Jahre später waren auf den 193 km zwischen Salzburg und Wörgl nicht weniger als 6,5 Millionen m³ Erdreich und Felsen „bewegt“ worden, die Maurerarbeiten betrugen 566.000 m³. Die Anzahl der Tunnels betrug 10, jene der Brücken und Kanäle 1.170, davon 385 mit Eisenkonstruktionen.

Fast vierzig Jahre sollten nun anfangs zwei, später immer mehr Züge täglich durch den Bezirk dampfen, bis es zum spektakulären Bau des zweiten Gleises kam, begleitet von einer schier unendlichen Flut an Gastarbeitern aus allen Teilen der Monarchie. Bereits 1928 war die Strecke zwischen Wörgl und Saalfelden elektrifiziert.

Bilder: HV Pillersee, Archive Fieberbrunn und Hochfilzen

Der Bau der 28 Meter hohen Moosbachbrücke war eine enorme Herausforderung. | Foto: HV Pillersee
Ausstellung mit 15 Pylonen am Dorfplatz. | Foto: HV Pillersee
Zugkarte Fieberbrunn-Wien, 1909. | Foto: HV Pillersee
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