Norweger räumten in Hochfilzen ab

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HOCHFILZEN (han). Drei Siege in sechs Rennen, sechs von 18 Podestplätzen. Norwegen war erfolgreichste Nation bei der 21. Auflage des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen. Vielleicht mit ein Grund, warum Norwegen-Fans im Besucherzelt kräftig abfeierten. Im Sprint spielte Lars Berger, dreifacher Weltmeister im Spezial-Langlauf seine Stärke auf der Loipe aus und gewann trotz zwei Nieten am Schießstand überraschend vor dem fehlerlosen Seriensieger Martin Fourcade (FRA), der erstmals in diesem Winter ein Einzelrennen nicht als Sieger beenden konnte. Der Franzose revanchierte sich in der Verfolgung, feierte seinen insgesamt 27. Weltcupsieg, den bereits dritten dieser Saison. Damit war Fourcade der dominierende Einzelläufer in Hochfilzen und baute so seinen Vorsprung im Gesamtweltcup aus.

ÖSV-Oldie gut in Schuss

Die Erwartungen waren hoch. Gleich zum Saison-Auftakt in Östersund hatten Simon Eder und Daniel Mesotitsch als Zweiter und Dritter im 20-km-Bewerb für die ersten Podestplatzierungen der Österreicher im neuen Weltcupwinter gesorgt. Die Hoffnung, dass dieser Erfolgslauf eine Woche später beim Heimweltcup eine Fortsetzung findet, erfüllte sich nicht. Doch zum Glück gibt es noch Altmeister Christoph Sumann. Der Steirer, der in einem Monat den 38. Geburtstag feiert und nach der Saison seine Karriere beenden wird, sorgte in Hochfilzen mit den Rängen 5 (Sprint) und 7 (Verfolgung) für einen gelungenen Abschied und rettete so die Ehre der ÖSV-Skijäger in den Einzelrennen. Sumann zeigte sich vor allem am Schießstand bärenstark, traf in beiden Rennen 30 Mal ins Schwarze. Aber selbst das reichte nicht für den anvisierten Podestplatz. Im Verfolgungsrennen war er drauf und dran. Nach dem letzten Schießen noch auf Platz drei, wurde Sumann auf der letzten Runde auf Rang 7 zurückge­reicht. „Läuferisch bin ich einfach noch nicht so weit“, so der Steirer.
Die Dichte in der Weltspitze ist enorm. Ein Fehlschuss zuviel, ein Fehlgriff beim Material oder einfach schlechte Tagesverfassung, selbst wer nur eine kleine Schwäche zeigt, wird im Klassement nach hinten gereicht. Die ÖSV-Herren Simon Eder (Platz 18 und 23), Daniel Mesotitsch (19., 33.), Lokalmatador Dominik Landertinger (27., 39.) und Tobias Eberhard (37., 48.) sammelten im Heimstadion immerhin Weltcuppunkte, der erhoffte „Kracher“ in Form einer Top-Platzierung blieb aber aus. Für Routinier Fritz Pinter, im Vorjahr noch Vierter, war das Heimrennen nach dem Sprint mit vier Schießfehlern und Platz 78 heuer schon nach Tag eins wieder zu Ende. Von den Östereicherinnen schaffte es zumindest Katharina Innerhofer (SC Maria Alm) nach Platz 50 in den elitären Kreis. Mit sechs Strafrunden und Platz 55 verfehlte sie am Schlusstag Weltcupzähler, für die ein Platz unter den ersten 40 erforderlich ist.

Staffel-Volksfest

Staffelrennen in Hochfilzen bedeuten Volksfeststimmung. Knapp die Hälfte (14.200) der insgesamt 31.000 Zuschauer an den drei Bewerbstagen sorgten auch heuer für eine perfekte Kulisse. Österreichs Herren hatten das Podium in Reichweite, landeten letztlich aber auf dem undankbaren 4. Platz hinter Norwegen, Schweden und Russland. Landertinger hatte die ÖSV-Skijäger nach einer tollen Aufholjagd von Rang neun auf drei geführt, Schlussläufer Eder verpasste mit zwei Nachladern jene Sekunden, die am Ende zum Podium fehlten. Österreichs Damen-Quartett konnte mit Rang 16 unter 23 Nationen das Vorjahresergebnis (9.) nicht wiederholen. Für Junioren-Vizeweltmeisterin Lisa Hauser war es dennoch ein großartiges Heimspiel. „Echt cool, vor so einer Kulisse dabei zu sein. Auch der Fanclub ist diesmal zahlreich an der Strecke“, schwärmte die Reitherin über die Atmosphäre. Am Schießstand der Konkurrenz ebenbürtig, fehlten ihr im Lauf noch rund zwei Minuten auf die Schnellsten der Weltklasse.

RESULTATE

Sprint Herren: 1. L. Berger (NOR/2), 2. M. Fourcade (FRA/0), 3. O.-E. Bjoerndalen (NOR/1); weiters: 5. C. Sumann (AUT/0), 18. S. Eder (AUT/1), 19. D. Mesotitsch (AUT/1), 27. D. Landertinger (AUT/2), 37. T. Eberhard (AUT/3), 78. F. Pinter (AUT/4).
Sprint Damen: 1. S. Gasparin (CH/1 Fehlschuss), 2. V. Vitkova (CZE/0), 3. I. Starykh (RUS/0); weiters: 50. K. Innerhofer (AUT/3), 103. I. Schwabl (AUT/4).
Verfolgung Herren: 1. M. Fourcade (FRA/1), 2. E. H. Svendsen (NOR/1), 3. T.Boe (NOR/2); weiters: 7. C. Sumann (AUT/0), 23. S. Eder (AUT/3), 33. D. Mesotitsch (AUT/4), 39. D. Landertinger (AUT/5), 48. T. Eberhard (AUT/6).
Verfolgung Damen: 1. S. Solemdal (NOR/1), 2. J. Dzhyma (RUS/0), 3. K. Palka (POL/0); weiters: 55. K. Innerhofer (AUT/6).
Staffel Herren: 1. Norwegen, 2. Schweden, 3. Russland, 4. Österreich (Sumann, Mesotitsch, Landertinger, Eder).
Staffel Damen: 1. Ukraine, 2. Deutschland, 3. Frankreich; weiters: 16. Österreich (Schwabl, Innerhofer, Hauser, Zdouc).
Fotos: Habison, Weigl, Eberharter

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