Durchwachsene Arbeitsmarktbilanz 2014

Die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Kitzbühel in der Zeitreihe seit 1987. | Foto: Grafik: AMS Kitzbühel
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  • Die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Kitzbühel in der Zeitreihe seit 1987.
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BEZIRK (niko). Der Großteil der Arbeitslosigkeit im Bezirk ist aufgrund der Wirtschaftsstruktur weiterhin saisonbedingt. Dennoch spiegelt sich die europaweit angespannte Wirtschaftslage auch in den heimischen Arbeitsmarktdaten wider. Die Arbeitslosenquote ist von 6,4 % auf 7 % anstiegen.

„Die schlechtere Wirtschaftslage bekamen vor allem Ältere, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Personen ohne Berufsausbildung zu spüren“, berichtet Manfred Dag, Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Kitzbühel. Zusätzlich wirkten sich der verstärkte Zuzug von Arbeitskräften aus anderen EU-Ländern, der erschwerte Zugang in die Pension und auch Insolvenzen auf den Arbeitsmarkt aus.

2014 waren durchschnittlich 1.861 Personen aus dem Bezirk arbeitslos. Das waren um 9,8 % mehr als 2013. Zusätzlich nahmen 148 Personen an einer Aus– und Weiterbildung teil, die in der offiziellen Arbeitslosenstatistik nicht erfasst sind.

Mehr ältere Arbeitslose

30 % der Beschäftigungslosen war älter als 50 Jahre. In dieser Altersgruppe war der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 19,5 % überdurchschnittlich hoch. „Mit dem Einsatz von Förderungen unterstützt das AMS die Rückkehr von Älteren, die bereits länger arbeitslos sind, in den Arbeitsmarkt“, so Dag, die Arbeitssuche ist für Ältere meistens schwerer, dauert oft länger, aber sie gelingt auch dennoch oft. 75 % der über 50 Jährigen Vorgemerkten haben 2014 ihre Arbeitslosigkeit wegen einer Arbeitsaufnahme beendet“, macht Dag Hoffnung.

Starke saisonale Schwankungen

Der Arbeitsmarkt im Bezirk ist sehr stark durch die Saisonbranchen Tourismus und Bau geprägt. Dadurch schwanken im Jahresverlauf im Bezirk sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Beschäftigtenzahlen sehr stark. Im Juli war die Arbeitslosigkeit mit 987 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 3,7 % am niedrigsten. Im November war sie mit 3.199 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 12,3 % am höchsten.

2014 erfolgten 10.280 Arbeitslosmeldungen beim AMS Kitzbühel. Das waren um 0,9 % mehr als im Vorjahr.

Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit betrug im Bezirk 62 Tage. Trotz eines Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr um 4 Tage, verzeichnet der Bezirk Kitzbühel den zweitbesten Wert aller Bezirke in Österreich.

Mehr Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen

„Seit 2011 verzeichnen wir im Bezirk steigende Beschäftigtenzahlen. Die zusätzlichen Arbeitnehmer kamen vorwiegend aus anderen EU-Ländern“, erläutert Dag.
2014 gab es im Jahresdurchschnitt 24.893 unselbständig Beschäftigte, um 0,7 % mehr als 2013. Es waren 19.484 Inländer und 4.721 Ausländer unselbständig beschäftigt.
Der Dezember war mit 27.041 der Monat mit der höchsten Zahl an Beschäftigten, Ende November war sie mit 22.471 am niedrigsten.

Weniger offene Stellen

Die heimischen Betriebe meldeten dem AMS Kitzbühel 5.056 Stellenangebote, um 5,1 % weniger als im Jahr davor. Die meisten Jobs kamen aus den Tourismusberufen (2.781), gefolgt von den Verkaufsberufen (402) und den Büroberufen (276). Der größte Rückgang war bei den Hilfsberufen (-143) zu verzeichnen, aber auch in den Tourismusberufen (-85) war die Arbeitskräftenachfrage rückläufig.

Grafiken: AMS

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