Schnelles Internet als Lebensnerv
High-Speed-Internet ist zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts im Bezirk höchst notwendig.
BEZIRK (niko). Die flächendeckende Versorgung mit schnellem Breitbandinternet ist heute für eine moderne Infrastruktur – für Bevölkerung und Unternehmen – unverzichtbar. Der Bezirk Kitzbühel hat hier aktuell einen schweren Standortnachteil, wie Peter Seiwald (Wirtschaftsbund), Roland Hebbel (Steinbacher) und Christoph Holz (IT-Fachgruppenobmann WK Tirol) urgieren. "Bis auf wenige Ausnahmen (Hopfgarten, Kitzbühel, St. Johann) stehen flächendeckend magere 2 Mbit/sek. zur Verfügung. Ein zeitgemäßes Arbeiten für Unternehmen benötigt mindestens 30 Mbit/sek., vorausschauend wären jedoch 100 Mbit/sek. nötig", so Holz. Es mangle bereits bei den Zuleitungen in die Region (je eine von Tigas, eine von ÖBB) und schließlich an der weiteren Verteilung in den Regionen, vor allen in Aurach, ab Kirchdorf bis ins PillerseeTal. "Wir sind momentan nur per Kupfertelefonkabel an das Telekomnetz angeschlossen; ein Ausfall bewirkt einen Totalausfall des gesamten Systems, da steht alles, das ist vorsintflutlich und ein Mega-Problem", spricht Hebbel aus der Praxis. Dieser Mangel an Glasfasertechnologie ist inzwischen ein Wettbewerbsnachteil für den Bezirk.
Private User merken den Mangel, wenn bei Datentransfers, Downloads etc. "nichts weitergeht" - was alltäglich passieren kann. Für Unternehmen werden durch die Unterversorgung Betriebsabläufe gestört oder unterbrochen, das geht hin bis zu Auftragsverlusten. "Wenn diese Breitband-Infrastruktur nicht vorhanden ist, bleiben sogar Betriebsansiedlungen aus - mit allen Folgen wie sinkender Attraktivität, weniger Arbeitsplätzen, weniger Wertschöpfung in der Region", so Seiwald. "Hätten wir die Technologie, hätten wir auch als kleine Gemeinde mehr Chancen, Betriebe anzusiedeln und auch die höher ausgebildeten jungen Leute zum Dableiben zu animieren", weiß auch Bgm. Brigitte Lackner aus St. Ulrich.
Der Wirtschaftsfund fordert daher vom Land den flächendeckenden Internetausbau im Bezirk im Rahmen der Breitbandinitiative, die Mitverlegung von Leerrohrinfrastruktur bei allen Tiefbauprojekten (nur unwesentlicher Mehraufwand) und die Entwicklung einer Glasfaseranbindung für jedes Unternehmen (ab 100 Mbit/sek.). "Für die 'last mile', also die Anbindung der einzelnen Objekte, sind dann auch die Gemeinden gefordert, die grundlegenden Zuleitungen in die peripheren Räume müssen aber durch das Land vorangetrieben werden", so Seiwald.
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