Vollversammlung
TVB Kaiserwinkl steuert wieder auf die Million zu
Vollversammlung des TVB Kaiserwinkl: Promillesatz und Kurtaxe wurden erhöht, Nächtigungen angestiegen.
KAISERWINKL. Es war für Gerd Erharter die letzte Vollversammlung des Tourismusverbandes Kaiserwinkl in seiner Funktion als Obmann, da nächstes Jahr Neuwahlen stattfinden werden.
Zu dieser Veranstaltung konnte er neben den Mitgliedern auch einige Zuhörer, die Ehrenmitglieder Norbert Brunner und Andreas Schermer sowie die Bürgermeister aller vier Kaiserwinkl-Gemeinden, Reinhold Flörl (Kössen), Jürgen Kendlinger (Schwendt), Ekkehard Wimmer (Walchsee) und Georg Kitzbichler (Rettenschöss), begrüßen.
Markenbildungsprozess wird fortgesetzt
Zu Beginn der Versammlung berichtete Erharter über das abgelaufene Verbandsjahr und die zahlreichen Veranstaltungen, die durchgeführt werden konnten. 2023 konnte man sich über guten Besuch beim Winterzauber und beim Kasfest in Kössen, beim Egaschtfest in Walchsee und rund 1.500 Teilnehmer bei der Triathlon-Challenge freuen.
Neu im Veranstaltungskalender stand das Schmugglerfest in Kössen, das statt dem traditionellen Almhoamfahr'n ins Leben gerufen wurde. Weiters wurden zahlreiche Marketing- und Pressearbeiten durchgeführt, unter anderem mit InfluencerInnen und Fernsehsendern. "Die Investitionen in Markenbildungsprozesse werden auch 2024 wieder oberste Priorität haben, sonst werden wir von den umliegenden Regionen überrollt", informierte Erharter.
Zahlreiche Neuerungen
Im Vorjahr wurden auch einige Neuanschaffungen getätigt und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, wie u. a. der Austausch des Loipengerätes in Walchsee, Panoramatafeln in allen Gemeinden, die Asphaltierung der Zufahrt der Beschneiungsanlage in Walchsee, die Erneuerung der Technik im Waldschwimmbad in Kössen (ca. 100.000 €) sowie die Erneuerung der Stege bei der Seepromenade in Walchsee (neben See la Vie, Anm.), die mit 80.000 bis 90.000 € zu Buche schlug.
Der Motorikpark im Ortsteil "Mooslenz" in Kössen, der in Kooperation mit der Gemeinde errichtet wurde, ist seit Sommer in Betrieb. Demnächst soll laut Bgm. Flörl dort eine Bushaltestelle realisiert werden, Gespräche mit den Grundeigentümern gab es bereits.
Das Loipengütesiegel soll laut Erharter demnächst erneuert werden.
953.129 Nächtigungen in der Region
Bei den Nächtigungen hat man im Kaiserwinkl das Niveau der "Vor-Corona-Jahre" noch nicht erreicht.
"Wir müssen verstärkt an der Wintersaison arbeiten. Die Nächtigungen im Sommer waren aber gut. Wenn sich unser eingeschlagener Weg fortsetzt, werden wir demnächst wieder die Million erreichen",
so Erharter.
In Summe gab es im Kaiserwinkl im Vorjahr 953.129 Nächtigungen (+5,8 %), davon entfielen 317.797 auf die Wintersaison (+18,2 %) und 635.146 auf den Sommer (+0,5 %).
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 5,2 Tage (Tirol-Schnitt: 4,5). 83,18 % Prozent der Gäste kamen aus Deutschland, 5,2 % aus Österreich und 3,2 % aus den Niederlanden. "Trotz der begrenzten Bettenanzahl von rund 5.000 im Kaiserwinkl kann man mit dem Tourismusjahr durchaus zufrieden sein", bilanziert Erharter.
Aufenthaltsabgabe und Promillesatz erhöht
Auf der Tagesordnung stand auch die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe von 1,90 auf 2,50 € und des Promillesatzes von 11 ‰ auf 11,5 ‰. Die Kurtaxe wurde zuletzt im Jahr 2017, der Promillesatz 2007 angehoben.
"Es gibt 34 Verbände in Tirol, bei der Höhe der 'Bettenabgabe' befinden wir uns im Kaiserwinkl auf dem Rang 29 und beim Promillesatz auf Platz 27",
berichtete Erharter.
Einen Gegenvorschlag bei der Kurtaxe bot Hotelier Christian Münsterer (Hotel Seehof), der sich bei der Aufenthaltsabgabe für einen Betrag von 2,30 Euro aussprach. Schlussendlich stimmten die Anwesenden einstimmig für die Erhöhung des Promillesatzes auf 11,5 ‰, bei der Kurtaxe stimmten 73,6 % für eine Anhebung auf 2,50 €.
1,64 Millionen Euro aus Aufenthaltsabgaben
Bei der Vollversammlung wurde den Anwesenden auch der Jahresabschluss des Jahres 2022 präsentiert. Dieser wurde letztlich einstimmig genehmigt, Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet.
Die Eigenkapitalquote betrug 82,97 %, der Verschuldungsgrad 9,76 %, die Betriebsmittelrücklage belief sich auf 398.856,59 €.
Aus den Aufenthaltsabgaben lukrierte man 1,64 Millionen €, die Pflichtbeiträge der Mitglieder betrugen 1,42 Mio. €. Die Verbandsleistung lag bei 3,46 Mio. €.
Zu den höchsten Ausgaben gehörten der Sachaufwand für Infrastruktur und Marketing (2,04 Mio €) und der Personalaufwand (821.802,55 €).
Weitere Zahlen:
- Verbandsergebnis: 108.974,59 €
- Zuweisung zur Betriebsmittelrücklage: 185.561,72 €
- Bilanzverlust: 85.944,17 €
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