Starker Ansturm auf die Privatkonkursgerichte seit Gesetzesänderung

Die Zahl der Privatkonkurse ist stark gestiegen. | Foto: MEV
  • Die Zahl der Privatkonkurse ist stark gestiegen.
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WIEN/TIROL (niko). Der Privatkonkurs NEU (Insolvenzrechtsänderungsgesetz, IRÄG 2017) hat einen noch nie dagewesenen Ansturm auf die Privatkonkursgerichte gebracht. Wesentliche Änderungen der "Privatkonkursnovelle" haben das Abschöpfungsverfahren betroffen, das von sieben auf fünf Jahre verkürzt wurde und in dem die zehnprozentige Mindestquote beseitigt wurde.

Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes wurden österreichweit wöchentlich 200 Privatkonkurse eröffnet.
In den letzten sechs Monaten haben die Privatinsolvenzen um mehr als die Hälfte zugenommen (+ 58 %).
In der Zeit vom 1. November 2017 (Inkrafttreten des IRÄG) bis 30. April 2018 wurden 5.211 Privatkonkursverfahren in Österreich eröffnet. In Tirol stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahrs-Vergleichszeitraum um 124,74 % auf 445 Fälle.

Seit Einführung des Privatkonkurses im Jahr 1995 werden erstmalig im Jahr 2018 mehr als 10.000 Privatkonkurse in Österreich eröffnet werden.
Besonders zwei Personengruppen nehmen das neue Insolvenzrecht nach dem Entfall der 10-%igen Mindestquote in Anspruch: einkommensschwache Schuldner mit relativ geringen Verbindlichkeiten und vormalige Unternehmer mit beträchtlichen Verbindlichkeiten aus der früheren Selbstständigkeit.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2018 betragen die Gesamtpassiva der österreichweit eröffneten Privatkonkurse bereits 473,8 Mio. €.
Auch die Durchschnittsverschuldung hat sich von 107.600 auf 129.700 € erhöht.

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