Erste Anlaufstelle bei Hustenerkrankungen
Ihr Apotheker weiß Rat

- Dauern Hustenerkrankungen länger an, sollte man auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.
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Hustenerkrankungen sind aktuell sehr verbreitet und belasten auch viele Kärntnerinnen und Kärntner. Wir sprachen mit einem Klagenfurter Apotheker.
KLAGENFURT. Kaum jemand ist in den vergangenen Wochen von hartnäckigem Husten verschont geblieben. Bei vielen Erkrankten war er über die vergangenen Jahre eine Begleiterscheinung von Grippe und Corona, bei anderen hat sich nun der wieder aufkommende Keuchhusten festgesetzt. Aber: Husten ist nicht gleich Husten.
Erste Anlaufstelle
Die Apotheke ist oftmals die erste Anlaufstelle bei Hustenerkrankungen. „Diese steigen jedes Jahr im Herbst und Winter, wenn die kalte Saison beginnt und die Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet. So hat ein Erwachsener zwischen zwei und fünf und Schulkinder bis zu zehn Erkältungen pro Jahr“, berichtet Apotheker Florian Moritsch. Was auch vergessen wird: „Der Husten kann sehr hartnäckig sein und drei bis vier Wochen dauern“, so der Experte. Hält der Husten aber länger als acht Wochen an, dann spricht man von einem chronischen Husten und sollte diesen vom Arzt abklären lassen.
Anstieg beim Keuchhusten
In den vergangenen Monaten hörte man auch wieder vermehrt vom Keuchhusten. „Statistiken besagen, dass wir 2014 noch 370 gemeldete Fälle hatten, die 2023 schon auf rund 2.800 gestiegen sind und heuer sind es über 12.000 gemeldete Erkrankungen. Hier kann man das Gesundheitssystem entlasten, in dem man kontrolliert, ob der Impfschutz noch aktuell ist. Die Keuchhustenimpfung sollte daher auch im Erwachsenenalter alle fünf Jahre aufgefrischt werden“, betont der Apotheker.
Gezielte Hilfe
Der Mitarbeiter der ältesten Apotheke der Stadt informiert, dass bei Husten „gerade pflanzliche Präparate Linderung verschaffen. Entsprechend erfordern die verschiedenen Phasen des Hustens auch unterschiedliche Mittel. Trockener Husten wird etwa mit Eibisch, Isländisch-Moos oder Spitzwegerich behandelt. Diese sind Schleimstoffdrogen, die sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhaut legen. Später kommt durch Sekretproduktion der Hustenreiz zustande und die Krankheitserreger werden ausgehustet. Dies kann man unterstützen, indem man den Schleim dünnflüssiger macht, hierfür empfehlen sich Thymian, Süßholzwurzel, Primel und Efeuextrakte.“
Klassische Hausmittel
Einfache Hausmittel, wie eine Schale mit Wasser oder ein feuchtes Handtuch über der Heizung, zählen zu den Klassikern, um die Schleimhäute jetzt feucht zu halten. Aber auch ätherische Öle in Kapseln und Brusteinreibemittel helfen. „Bei Letzteren bitte aufpassen, Menthol und Kampfer sind für Kinder unter zwei Jahren nicht geeignet, da hier ein Atemkrampf ausgelöst werden kann“, so der Apotheker. Ebenso empfehlen sich Inhalationen mit heißem Wasser und Kochsalz. Zudem stellen viele Apotheken auch selbst Hustensäfte und andere passende Arzneien her. „Diese Arzneispezialitäten sind oftmals traditionelle Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden“, so der Experte über die ureigenste Aufgabe des Apothekers.
Vorbeugende Maßnahmen
In der Vorbeugung kann man ebenso, gerade in puncto Stärkung des Immunsystems, sehr viel machen. „Es sind häufig auch einfach Lebensstilempfehlungen, wie Bewegung an frischer Luft und regelmäßiger Schlaf“, so Moritsch. Eine Kombination aus Zink und Vitamin D kann hier schon sehr gut helfen, denn Zink hat etwa eine antivirale Wirkung und hilft gut bei der Vorbeugung vor Erkältungskrankheiten. Zu den einfachen Maßnahmen gehören auch Händewaschen und in den Ärmel husten – diese Verhaltensweisen haben sich durch Corona etabliert und die Bevölkerung ist sensibilisiert worden.
Für die Bevölkerung da
Die Kärntner Apothekerinnen und Apotheker sind verlässliche Ansprechpartner, die die Bevölkerung zu Hustenerkrankungen, aber auch anderen Themen gerne beraten. „Wir sind da im Notfall, in der Nacht oder auch den kommenden Feiertagen. Dies ist mir wichtig zu erwähnen, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man über die Grenzen Österreichs hinwegschaut, dass man hier eine Ansprechperson in der Apotheke seines Vertrauens hat", betont Florian Moritsch abschließend.


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