Nach den Eisheiligen
Start in die neue Gartensaison

Gartengestaltung vom Profi: Seit 21 Jahren führt Margit Wegozyn in Pischeldorf erfolgreich ihren Betrieb.
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  • hochgeladen von Bernhard Knaus

Nachdem die vier Eisheiligen, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die „Kalte Sophie“, für die letzten Frostnächte des Frühjahrs gesorgt haben – so sagt es zumindest der Bauernkalender – steht dem Beginn der Gartensaison nichts im Wege.

PISCHELDORF. Ab wann genau und in welcher Form die ersten manuellen Arbeiten im Garten oder am Balkon durchgeführt werden, hängt von der bisherigen oder zukünftigen Gestaltung und Nutzung der Flächen ab. In diesem Jahr muss der Gartenfan auf jeden Fall viel mehr Geduld an den Tag legen, da die Gärtnerei-Fachbetriebe und Gartengestalter aufgrund der Corona-Pandemie einen deutlich höheren Ansturm bewältigen müssen.

Umdenken dank Pandemie

„Bereits im Vorjahr konnten wir ein viel größeres Interesse der Menschen in Hinblick auf die bewusste Gartengestaltung feststellen. Ich meine,“ so die Gärtnermeisterin Margit Wegozyn , „dass es durch die Pandemie zu einem Umdenken der Menschen gekommen ist. Der eigene „Mikrokosmos“, der eigene Garten oder Balkon hat viel mehr an Bedeutung gewonnen. Man beschäftigt sich wieder bewusster und intensiver mit dem eigenen direkten Umfeld.“

Ideale Start in Saison

„Der ideale Start in die neue Gartensaison findet bereits im Herbst des Vorjahres statt“, erklärt die Fachfrau augenzwinkernd, „indem man nicht zu viel zusammenräumt, sondern erst im Frühling damit beginnt. Damit bietet man den Tieren über den Winter den einen oder anderen Unterschlupf und Schutz. Es ist in unserer Kultur leider so Sitte, am Jahresende alles perfekt sauber zu machen und so das Jahr abzuschließen. Für die Tiere und Insekten ist das nicht gerade von Vorteil.“ Die Expertin empfiehlt, Bäume und Sträucher erst im Frühling zuzuschneiden, die Blumenflächen mit bunten Sommerblumen zu bestücken und so für eine bunte Vielfalt im Garten zu sorgen. Beim Zuschneiden von Sträuchern und Bäumen ist unbedingt darauf zu achten, diese nicht zu früh zurecht zu stutzen. Hier muss man auf die Blühzeiten besonders achtgeben.

Gartengestaltung vom Profi

Margit Wegozyn, Mutter zweier Kinder, führt seit 21 Jahren den von ihr gegründeten Betrieb „Gartengestaltung Schmutzer“ in der Gemeinde Pischeldorf. „Ich habe bereits mit acht Jahren Pflanzen vermehrt und diese dann an Interessierte verkauft“, führt Wegozyn lachend aus, „Die Liebe zu den Pflanzen habe ich von meiner Großmutter geerbt, die als gestandene Bäuerin sehr naturverbunden war.“ Neben ihr arbeiten noch weitere fünf Mitarbeiter in dem Betrieb mit. Auch Lehrlinge werden ausgebildet und der Gärtnereifachbetrieb nimmt immer wieder Praktikanten auf. Die Gärtnermeisterin würde sich über ein höheres Interesse der Jugend sehr freuen. Keinesfalls positiv sieht sie den Umstand, dass das Gewerbe ein sogenanntes „offenes Gewerbe“ ist und man für die Ausübung keinerlei Nachweis einer Qualifizierung vorweisen muss. Somit schwinde auch das Interesse an einer wirklichen Ausbildung, meint Wegozyn. Jedoch ist für die Arbeit mit Pflanzen ein großes Maß an fundiertem Fachwissen notwendig. Welche Pflanzen können an welchen Standorten gepflanzt werden und was wächst wann, sind nur ein paar wenige Fragen, die nicht so leicht zu beantworten sind.

Von der Planung bis zur Umsetzung

Es sind nicht nur Gartenbesitzer, die ihren Garten schon viele Jahre haben und sich wegen einer Umgestaltung an die Gärtnermeisterin Margit Wegozyn wenden, sondern auch junge Häuslbauer, die schon ihren ersten Garten sinnvoll und nachhaltig gestaltet haben wollen. Nachdem der Kunde Kontakt aufgenommen hat, wird die Gartenanlage vor Ort besichtigt. In dem Beratungsgespräch werden dann die Wünsche und Vorstellungen des Kunden vorgebracht und besprochen. „Ich habe bereits beim Vor-Ort-Termin die ersten Vorstellungen, wie es ausschauen könnte. Wenn ich mir die Vorstellungen des Kunden anhöre, sehe ich oftmals schon mit meinem „inneren Auge“, wie das fertige Projekt im Groben aussehen wird“, erzählt die Gärtnermeisterin. „Das spannende an meinem Beruf ist die enorme Abwechslung und Individualität. Man muss spontan sein und sich auch nicht davor scheuen, sich von den Kunden inspirieren zu lassen.“ Nach den Beratungen beginnt die Planungsarbeit und es wird für den Kunden ein Konzept erstellt. „Das kann schon einige Zeit dauern“, meint Margit Wegozyn, „und heuer muss man aufgrund der großen Nachfrage mehr Geduld mitbringen.“ Gestartet mit der Planung wird bereits in den Wintermonaten des Vorjahres.

Mangelnde Vielfalt

Die Gärtnermeisterin bedauert die mangelnde Vielfältigkeit in den heimischen Gärten und Grünflächen. In den letzten Jahrzehnten wurden unendlich viele Thujen- und Buxbaumhecken gepflanzt. Durch die sich verändernden klimatischen Bedingungen kommen viele dieser Pflanzenarten mit den Verhältnissen nicht mehr zurecht. „Die Smaragd-Thuje ist ein klassisches Beispiel, die kommt ganz schwer mit den neuen Bedingungen zurecht und verdorrt immer öfter“, erklärt Margit Wegozyn. „Diese billigen Pflanzen haben aber mit "ihren ganz speziellen Schädlingen" massiv zu kämpfen. Die Miniermotte befällt die Thujenhecken, der Zünsler macht dem Buxbaum ein Garaus.“ Doch es ist auch hier eine Trendumkehr zu bemerken. „Man tendiert  sehr stark zu den heimischen Gehölzen und zu einer größeren Vielfalt. Nachhaltig und pflegeleicht muss es sein.“

Selbstversorgung im Vormarsch

Die Selbstversorgung ist ebenfalls stark im Kommen. Die Expertin für Gartengestaltung stellt seit letztem Jahr ein massiv stärkeres Interesse an Gemüse- und Kräuteranbau im eigenen Garten fest. „Ganz in Mode sind Hochbeete oder Beerensträucher für die Kinder. Auch hier können wir beraten, welche Gemüse- und Kräutersorten in welchem Zeitraum und an welchem Standort am besten gedeihen. Weiters planen wir bei unseren Kunden bereits Pflanzen ein“, erklärt Margit Wegozyn, „die für Insekten und Kleintiere besonders wertvoll und wichtig sind. Wir empfehlen zum Beispiel Lavendel für Bienen, Spindelsträuche für Schmetterlinge und Bäume für Vögel. Das sind alles Pflanzen, die in jeden Garten gehören. Wir versuchen auch, unsere Kunden von Blechzäunen und Steinwänden wegzubekommen. Es gibt nichts schlimmeres, als Steinwüsten im Garten.“

Mähfrei im Mai

Ein neuer Trend entwickelt sich nun auch in Österreich. „Mähfrei im Mai“ ist eine Aktion, die ihren Beginn in Belgien nahm und zurzeit in Deutschland ganz stark propagiert wird. Mit einer Veränderung des Mähverhaltens will man dem starken Rückgang von Wildpflanzen und Insekten in Gärten Einhalt gebieten. „Wir versuchen den Gartenbesitzer dazu zu bringen, zumindest einzelne Flächen nicht zu mähen. Und richtiges Mähen muss auch gelernt sein“, meint Wegozyn, „Der Einsatz von Rasenmäher-Robotern sollte auf bestimmte Zeiten reduziert werden. Nach Einbruch der Dämmerung sollte gar nicht gemäht werden und auch nicht während eines Regens. Wenn nämlich der Rasen an einzelnen Stellen von Pilzen befallen ist, sorgt der Rasenmäher-Roboter bei Regennässe für die ungewollte großflächige Verbreitung des Pilzes im eigenen Garten.“

Ab Hof Verkauf

Neben der perfekten Beratung und vielen Tipps und Ratschlägen bekommt man am Standort der Gartengestaltung Schmutzer Kräuter, Blumen, Blütenstauden, Bio-Sommerblumen und Gemüsepflanzen aus eigener Produktion. Durch die Zusammenarbeit mit den Baumschulverbänden kann Margit Wegozyn gartenbautechnisch jeden Wunsch erfüllen. So nebenbei wird aber am Hof auch für das leibliche Wohl gesorgt, denn Produkte aus eigenem Anbau können im Hofladen käuflich erworben werden. Eine Spezialität sind die verschiedenen Bio-Öle wie zum Beispiel das goldprämierte Bio-Kürbis-Kernöl oder Bio-Leinöl.

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