Mariä Empfängnis

"Der Feiertag ist extrem schwierig für Unternehmer"

Pest-oder-Cholera-Entscheidung für Händler: Das sagen unsere Händler zum Shoppen zu Mariä Empfängnis und diese Geschäfte werden offen haben.

KLAGENFURT. Bei den Klagenfurter Händlern löst der Feiertag Mariä Empfängnis, der heuer noch dazu auf einen Freitag fällt, Bauchschmerzen aus. Umstände wie Teuerung, hohe Energiekosten, die Übermacht der großen Onlinemarktplätze und die drohenden Streiks erleichtern die Entscheidung "offen" oder "geschlossen" nicht.

"Es fehlt das Gemeinsame"

"Als Händler ist es dieser Tag eine Gretchenfrage, ob wir mit diesen hohen Personalkosten offen haben oder auf die Einnahmen verzichten", sagt Juwelier-Mairinger-Geschäftsführerin Barbara Pall. Das Schmuckgeschäft, das heuer sein 130-Jahr-Jubiläum gefeiert hat, wird offen haben. "Letztes Jahr waren wir die Einzigen, die am Markt offen gehabt haben, in der Kramergasse hatte die Hälfte geschlossen. Es fehlt bei den Händlern ein gemeinsamer Gedanke", so Pall. Sie meint damit, dass es für Kunden ein Glücksspiel ist, ob am 8. Dezember ein Innenstadtgeschäft offen hat.

"Es rentiert sich nicht"

Ein "Wir-haben-geschlossen-Schild" wird jedenfalls an der Tür beim Schuhhaus Neuner in der Priesterhausgasse 10 in der Klagenfurter Innenstadt hängen. "Es zahlt sich aus unternehmerischer Sicht einfach nicht aus", sagt Gabriele Neuner. Das Traditionsgeschäft berichtet, dass sich das Geschäft auf unter der Woche verlagert hat. Nicht vergessen werden darf die Sogwirkung der umliegenden Geschäftslokale wie Billa, die die Entscheidung beeinflussen.

In den City Arkaden

Die Modeboutique Neuner in den City Arkaden, die auch von der Familie Neuner betrieben wird, wird jedoch offen haben. "Wir haben bemerkt, dass sich das Weihnachtsgeschäft in die City Arkaden verlagert hat", stellt Neuner fest. "Wir wissen nur von Billa, sonst sollten alle geöffnet haben. Dienstleistungsunternehmen wie Reisebüros werden auch geschlossen haben", sagt Centermanager Ernst Hofbauer.

Wolle für Weihnachten

"Wir haben von 10 bis 16 Uhr offen und ich freue mich auf jeden Kunden", sagt die Inhaberin der Woll-Lade Margit Paier in der 8.-Mai-Straße 11. Ihr Mann wird sie unterstützen. Sie will nicht auf diesen Tag verzichten und steht dem Öffnen keinesfalls kritisch gegenüber. "Die Mehrkosten kenne ich von meinem Geschäft in St. Veit/Glan, das auch offen sein wird, das nehme ich in Kauf", sagt die Unternehmerin.

Wetterabhängiges Geschäft

Im Klagenfurter Südpark bereiten sich die Geschäfte auf einen Ansturm vor. "Die Erwartungen sind hoch, da dieser auf den Freitag fällt, wir haben quasi ein langes Weihnachtseinkaufswochenende. Ich gehe davon aus, dass alle Geschäfte – bis auf den Lebensmittelhandel (Anm: REWE gibt seinen Mitarbeitern am 8. Dezember frei) – offen haben werden", sagt Südpark-Klagenfurt-Centermanager Heinz Achatz. Er berichtet, dass sich das Weihnachtsgeschäft, im Vergleich zum Vorjahr, mit einem leichten Plus von 1 bis 1,5 Prozent erhöhen wird. Das Wetter beeinflusst das Geschäft, tiefe Temperaturen und Schneefall spielen den Händlern in die Hände. "Bei uns sind Geschenke für Kinder ein großes Thema, Spielwaren und Bekleidung, Parfüms und Schmuck sind beliebte Last-Minute-Geschenke", sagt Achatz.

Der XXL-Sportsnachfolger

Der Rückzug vom internationalen Sporthändler XXL-Sport hat den Südpark stark getroffen. Auf zwei Stockwerken wird ein Nachmieter gesucht. "Wir sind mitten in den Verhandlungen mit Interessenten. Demnächst werden wir die zwei Mieter bekannt geben", lässt Achatz durchsickern.