„Industrie-Gesinnung gefragt!“
AK-Präsident Günther Goach fordert eine bessere Industrie-Gesinnung für starke Standbeine in Kärnten.
Keinen „dummen Optimismus“ will Kärntens Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach angesichts der Wirtschaftskrise verbreiten. Aber: „Einigen kleineren und mittleren Betrieben geht es derzeit nicht schlecht.“
Als Beispiel nennt er die Autozulieferer. „Die Erstausstattung stagniert, aber Ersatzteile sind sehr gefragt, weil die Menschen ihre Fahrzeuge länger in Betrieb halten“, so Goach.
Die Unsicherheit in den Unternehmen kennt er aber. „Früher waren die Auftragsbücher über Monate im Vorhinein gefüllt; jetzt zögern viele bei der Auftragsvergabe.“ Das Schlimmste für Goach sei es, „weiter zu verunsichern, weil es ja auch noch Jobchancen gibt.“
Arbeitsplätze sind für ihn das Gebot der Stunde. Deshalb: „Wir brauchen im Land eine bessere Gesinnung für Industrie“, fordert der Präsident der Arbeiterkammer. Vor allem müsse es in Kärnten gesunde Leitbetriebe geben, „als starke Standbeine“. Goach: „Daraus kann sich dann Gewerbe, Tourismus und Handel entwickeln.“
Großes Augenmerk müsse der Frauenbeschäftigung gelten. „16.000 Kärntner sind geringfügig beschäftigt und verdienen weniger als 330 Euro“, so Goach. „Ich habe nichts gegen Teilzeitjobs, aber viele werden hineingedrängt!“ Vor allem Frauen: „Die Hälfte der Frauen sind Teilzeitbeschäftigte.“ Gegenwirken könne man nur mit Bildung und Qualifizierungen.
Ein Problem sieht er auch im wachsenden Pendlerwesen. „Es muss, neben Förderungen und dem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel auch einen anderen Weg geben, als Pendler zu fördern“, so Goach. „Wir brauchen die Arbeitsplätze vor Ort.“
Außerdem: „Es muss eine Entlastung geben“, fordert er. Mit der für heuer geplanten Steuerreform ist er noch nicht zufrieden. „Rund 2,6 Millionen Österreicher zahlen keine Steuern – sie haben noch nichts von den Maßnahmen!“ Deshalb sei er etwa für eine Verdoppelung der Negativsteuer.
Gerd Leitner
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