Betrüger verurteilt
Für falsche Polizisten klickten die Handschellen

Foto: Ilse Probst
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REGION. „Viel ärger geht´s eigentlich nimmer“, kommentierte der vorsitzende Richter eines Schöffensenats in St. Pölten die Betrugsmasche einer Bande, die von der Türkei aus organisiert mittels Telefonkontakt ältere Menschen dazu veranlasst, ihr Vermögen einem angeblichen Polizisten auszuhändigen. Zwei Männer im Alter von 24 Jahren fungierten dabei als Abholer, bis für sie am 20. Jänner 2023 in Waidhofen/Ybbs die Handschellen klickten.

Tathergang

Oberstaatsanwalt Georg Kasinger von der WKStA legte dem Zweitangeklagten zur Last, dass er sich Anfang Dezember 2022 als Abholer anwerben ließ, dreimal erfolgreich Beute in Wien ablieferte und etwa zehn Prozent des Beutewertes dafür erhielt. Mitte Dezember heuerte er den Erstangeklagten an, begann, ihn einzuschulen und nahm ihn zu seinem vierten Coup mit, der daran scheiterte, dass das Opfer bereits am 13. Jänner 2023 einem unbekannten Abholer 19.600 Euro übergeben hatte und daher in Kenntnis des Tricks am 20. Jänner 2023 die Polizei eingeschaltet hatte.

Schuldgeständnis

Vor Gericht bekannten sich beide Betrüger schuldig, wobei der Zweitangeklagte zuvor bereits über diverse Hintergründe ausgepackt hatte. Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger sprach von der Suchtproblematik seines Mandanten, die ihn zu der kriminellen Masche angetrieben habe, allerdings sei ihm die Dimension der kriminellen Organisation nicht bewusst gewesen.

Auch der Erstangeklagte, der als Personalberater mit seinem Einkommen nicht auskam, brauchte Geld. Er kannte den vierfach vorbestraften Komplizen nicht nur aus der Schulzeit, sondern wurde bereits einmal, von insgesamt drei Vorstrafen, gemeinsam mit ihm verurteilt.

Auch Klosterneuburgerin betroffen

„Er bereut es zutiefst“, so Verteidiger Oliver Lindenhofer, der auf das umfassende Geständnis des Mandanten hinwies. Nach dem Auftritt eines Opfers als Zeuge meinte der Angeklagte: „Als ich den Herren da gesehen habe, da hat es mir wirklich das Herz gebrochen.“ Es handelte sich dabei um jenen Mann, den ein Keiler am Telefon davon überzeugen konnte, dass es in seiner Bank einen „Maulwurf“ gebe, der sein Erspartes ins Ausland transferieren wolle. Er musste noch vor Mittag zur Bank, um alles abzuheben und am Nachmittag holte der Zweitangeklagte insgesamt 19.800 Euro ab.

15.000 Euro kassierte der Zweitangeklagte bei einem weiteren Opfer, schließlich gelang es ihm, am 17. Jänner 2023 von einer Frau aus Klosterneuburg Schmuck und Goldmünzen im Wert von rund 50.000 Euro abzuholen.

Der Gesamtschaden liege derzeit in Österreich bei über sechs Millionen Euro, die der Tätergruppe bei über 70 Fakten zugerechnet werden kann und hart zu bestrafen sei, so Kasinger. Der Schöffensenat verurteilte das Duo zu unbedingten Freiheitsstrafen von zwei, beziehungsweise dreieinhalb Jahren (nicht rechtskräftig).

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