Gewerbeflächen
So stoppen Kremser die Bodenversiegelung
Jeder zusätzliche Gewerbepark oder Supermarkt auf der grünen Wiese bedeutet mehr Bodenversiegelung.
KREMS. Jeden Tag wird in Österreich eine Fläche von elf Fußballfeldern asphaltiert, betoniert, dicht gemacht. Dabei ließe sich vieles davon vermeiden, wenn man schon bestehende Plätze und Geschäfte nützen würde, Stichwort: Leerstands-Management.
Wir haben uns im Bezirk umgesehen, wo Geschäftslokale leer stehen und wo gerade fleißig vor sich hin betoniert wird. Obwohl in der Innenstadt das Kremser Leerstands-Management sogar in einer Studie gelobt wurde, werden sowohl im Kremstal (63 neue Wohnungen) als auch im Bründlgraben (rund 100 Wohnungen) zwei Großprojekte umgesetzt.
Leerstände im Gewerbepark
"Österreich ist Europameister im Bodenverbrauch. Den größten Anteil an der bisherigen Versiegelung haben etwa in Krems die Verkehrsflächen, gefolgt von Bauflächen und Betriebsflächen, wie die Leerstände im Gewerbepark, An der Schütt zum Beispiel der alte Forstinger-Standort", erklärt der Kremser Spitzenkandidat der Grünen für die Gemeinderatswahl 2022 Markus Schwarz. Es kann laut Schwarz nicht sein, dass einerseits große versiegelte Flächen ungenutzt bleiben, aber dafür andere aufgeschlossen und zubetoniert werden.
Nachverdichtung ist sinnvoll
Schwarz empfiehlt die Nachverdichtung im bebauten Siedlungsgebiet sowie die Reduktion von leer stehenden Objekten. "Gewerbe- und Industrieflächen in Krems, die leer stehen, müssen aktiviert werden", so der Spitzenkandidat, der zur Festlegung eines Nutzungsgebots rät, dass innerhalb von drei Jahren erfüllt werden muss, andernfalls bekommt Krems ein Vorverkaufsrecht. Wir fragten bei Horst Berger, Geschäftsführer Stadtmarketing Krems, nach, wie es mit den Leerständen im Gewerbe- und Industriepark aussieht. "Alles auf Schiene! Der Forstinger ist bereits verkauft und für den Eybl-Standort gibt es ein neues Projekt", antwortet der Geschäftsführer rasch und ergänzt: "Den alten Forstinger hat Trans-Gourmet – ein großer Gastro-Abholmarkt – gekauft. Durch Corona hat sich der Umbau verzögert. Der Eybl-Standort wurde von ecoplus übernommen. Hier finden Start-ups Räumlichkeiten, die modernisiert wurden."
Keine Umwidmungen in Bauland
Baudirektor Reinhard Weitzer und SPÖ-Baustadtrat Günter Herz informieren: „Die aktuellen Bauvorhaben werden auf Bauland realisiert, die schon in Zeiten von ÖVP-Bürgermeistern als Bauland gewidmet worden waren. Krems hat in den letzten zehn Jahren keine Umwidmungen in Bauland vorgenommen."
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