Europäisches Jahr der Jugend
Was Jugendgemeinderäte 2022 in Krems angehen wollen
2022 ist das Europäische Jahr der Jugend. Das ist ein Anlass herauszufinden, ob Mitsprache und Mitbestimmung von Jugendlichen in Krems immer noch unzulänglich sind, wie eine Studie aus dem Jahr 2018, die von der Stadt Krems beauftragt wurde, ergab.
KREMS. "Die Jugend wird immer noch zu wenig gehört, so wie es die Studie aus 2018 belegt.", ist Jugendgemeinderat Patrick Mitmasser (VP) überzeugt, „darum möchten wir heuer, im Europäischen Jahr der Jugend besonderes Augenmerk darauf legen."
So erwarte die Jugend etwa mehr Taten im Umweltschutz, wie zum Beispiel die Bodenversiegelung auf ein Minimum zu reduzieren. "Die Fridays for Future-Bewegung, die dafür eintritt, kommt auch aus der Jugend", erinnert Mitmasser, "und es gibt gute Gründe, warum die in Krems besonders stark ist."
Dauerbrenner "Veranstaltungshalle"
Außerdem sei das Thema "adäquate Veranstaltungshalle" noch immer nicht in Angriff genommen worden, seit die Nutzung der, ohnehin baufälligen, Österreichhallen nach dem Lärmschutzgutachten massiv eingeschränkt wurde. "Es ist zu einer Verknappung des Angebots für junge Menschen gekommen", kritisiert Mitmasser, der junge Menschen dazu auffordert, die Stadt aktiv mitzugestalten und sich an der Politik zu beteiligen.
Im Kremser Gemeinderat ist Mitmasser zurzeit der einzige unter 30 Jahren.
Direktes Mitspracherecht
"Politik von heute betrifft die Generation von morgen", meint Jugendgemeinderätin Jasmina Brdaninovic (SP) und verrät, was ihre Ziele im Europäischen Jahr der Jugend 2022 sind: "Ich arbeite sehr eng mit diversen Jugendorganisationen, vor allem mit der SJ, zusammen, und wir versuchen vor allem das Interesse an der Kommunalpolitik bei jungen Menschen zu wecken. Genauso sehe ich mich als Sprachrohr unserer Jugendlichen und möchte gerne ein direktes Mitspracherecht forcieren, da ein Erfahrungstausch zwischen Jung und Alt oft viel verändern und positiv beeinflussen kann."
Junge Menschen müssten stets unterstützt, gefördert und begleitet werden und vor allem müssten PolitikerInnen ein offenes Ohr für sie haben. Jasmina Brdaninovic: "Krems ist Bildungs- und Kulturstadt , das ist ein Markenzeichen, dem wir als Gemeinde treu bleiben. Wir sind somit immer am Laufenden sind und versuchen stets unseren Kremser Jugendlichen verschiedenste Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und niederschwellige Jugendangebote näher zu bringen.
Mich persönlich freut es sehr, dass wir jetzt ein Jugend-Kultur Zentrum in der Mitterau haben.
Unsere Jugendlichen können sich dort gemeinsam aufhalten, somit auch das tolle Angebot der Freizeitgestaltung und Kulturförderung nutzen und - was das allerwichtigste ist - sie sind nicht der Straße überlassen, da ausgebildeten SozialarbeiterInnen immer anwesend sind."
Mehr junge Leute in die Stadtpolitik
Auch die SPÖ-Gemeinderätin wünscht sich mehr junge Menschen in der Stadtpolitik: "Junge Menschen sind in der Stadtpolitik herzlichst willkommen! Wir freuen uns über jeden Neuzugang, und wenn jemand sich beim Lesen dieses Artikels angesprochen fühlt: ich würde mich sehr über Anregungen, Wünsche und Fragen freuen. Eine Sprechstunde nach telefonischer Vereinbarung ist bei mir immer möglich! Tel. 0 660 / 40 99 094."
Jugendpolitik als Herzensangelegenheit
Matthias Unolt ist Kremser Gemeinderat der Grünen und ebenfalls einer der jüngsten im Gemeinderat, wenn auch nicht speziell Jugendgemeinderat. Auch er hat sich zum Jahr der Jugend Gedanken gemacht: "Es freut uns, dass die EU Kommission das Jahr 2022 zum Jahr der Jugend auf europäischer Ebene erklärt hat. Dadurch bietet sich nach den zwei letzten harten und durch die Pandemie geprägten Jahre die Möglichkeit, den Fokus auf die Probleme der jungen Menschen in unserem Land zu richten. Für uns Grüne ist Jugendpolitik schon immer eine Herzensangelegenheit und wir freuen uns darauf, für und vor allem mit den Jugendlichen gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunftsperspektive in Sachen Klimaschutz, Bildung und Arbeitsmarkt zu arbeiten."
Zur Sache:
Die "Sozialraumanalyse Jugendlicher in Krems" aus dem Jahr 2018 enthielt unter anderem folgende Erkenntnis: " Die Mitsprache und Mitbestimmung von Jugendlichen in Entscheidungsgremien in Politik, Wohnbau oder Stadtentwicklung wird von allen Seiten als unzulänglich beschreiben."
Lesen Sie dazu auch: Auftakt zur Sozialraumanalyse Jugend, Krems 2018
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