Spaziergängerin als Lebensretterin
Hündin war in einer Lebendfalle in Krems gefangen

- Falle in Krems
- Foto: privat
- hochgeladen von Sarah-Yasmine Weninger
KREMS. Eine entlaufene Hündin geriet am Rande von Kremser Weingärten in eine, in einem Gebüsch versteckte, Falle. Eine Spaziergängerin wurde auf das Winseln der Hündin aufmerksam und hat sie rechtzeitig aus der Falle befreit, darin wäre sie sonst wohl erfroren oder verhungert. Während sich „Leni“ nun erholt, hoffen Tierschützer auf eine Gesetzesänderung.
Hündin konnte sich selbst nicht befreien
Im Inneren der Falle konnten etliche Kratzspuren bemerkt werden, unbeschreibliche Ängste muss die Hündin Leni wohl ausgestanden haben. Wäre sie nicht von einer Hundehalterin, die selbst mit ihrem Jack Russel unterwegs war, gefunden worden, hätte sie keine Chance gehabt. Es war ihr nicht gelungen, sich selbst zu befreien. Das Winseln aus einem Gebüsch machte die Spaziergängerin auf die Falle aufmerksam.
Tierschützer erzürnt
„Ein Vorfall wie dieser zeigt anschaulich, dass immer wieder Haustiere und geschützte Arten in Fallen landen. Im konkreten Fall handelte es sich offenbar um eine für Marder gedachte Lebendfangfalle Marke Eigenbau. Ob diese Konstruktion den gesetzlichen Vorgaben entspricht, ist fraglich. Trotz einer Stehhöhe von geschätzten 15 cm steckte darin eine etwa 10 kg schwere Hündin fest. Sie lag laut Zeugen völlig plattgedrückt am Bauch. Es ist reines Glück, dass die Hündin entdeckt wurde und außer einem Schock unverletzt blieb. Das hätte schlimm ausgehen können," erklärt Andrea Specht - Präsidentin des Tierschutzverbands NÖ
Veraltete Jagdgesetze
"Weiters erstaunt es, dass in einem Gebiet, wo Weinbauern das Überhandnehmen der geschützten Ziesel beklagen, Beutegreifer, die zu den natürlichen Feinden dieser Spezies zählen, wie Marder und Fuchs, getötet werden. Wie viele Österreicher, darunter auch immer mehr Jäger, die sich zeitgemäßem ökologischem Denken verpflichtet fühlen, fordere ich seit langem eine Reformierung des veralteten Jagdrechtes sowie härtere Strafen für Verstöße, etwa den Abschuss gefährdeter Tierarten, Missstände bei der Ausbildung von Jagdhunden, etc...", so Andrea Specht-Präsidentin TVNÖ
Verstöße mit Fallen
"Auch im Zusammenhang mit Fallen werden immer wieder Verstöße aufgedeckt. Das Gefangensein in einer Falle bedeutet für Wildtiere bereits unsäglichen Stress, vor allem, wenn diese nicht in kurzen Abständen kontrolliert werden wie vorgeschrieben. Es wurden wiederholt Fälle bekannt, wo Wildtiere, aber auch Haustiere, qualvoll in Fallen verdursteten und verhungerten. Vom Jagdrecht existieren übrigens neun unterschiedliche Fassungen für jedes Bundesland, die sich allein durch regionale Unterschiede nicht argumentieren lassen", informiert Andrea Specht - Präsidentin TVNÖ
Hunde an die Leine
"Zum Thema Wildtiere möchte ich Hundebesitzer aber auch ersuchen, besonders im Frühjahr darauf zu achten, ihre Hunde in Wald und Feld an der Leine zu führen, um den Nachwuchs an Feldhasen, Bodenbrütern und Rehen nicht zu gefährden. Auch das ist gelebter Tierschutz," empfiehlt Andrea Specht-Präsidentin TVNÖ



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.