Arbeitsmarkt in der Coronakrise
Bezirk Krems: Mit 4.160 Arbeitslosen den Höchstbestand seit 1945 erreicht
BEZIRK KREMS. Die von der Coronavirus-Pandemie ausgelöste Entwicklung führte zu massiven Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt. Nach einer längeren Phase von positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosenzahl innerhalb kürzester Zeit dramatisch gestiegen. Sie liegt im Bezirk Krems Ende März bei 4.160, und damit um 1.785 über dem Vorjahreswert.
Enormer Anstieg innerhalb von 16 Tagen
„In den ersten beiden Märzwochen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar dieses Jahres saisonbedingt noch um -443 oder -15,2% zurückgegangen. Mitte März kam die Trendwende. Innerhalb von nur 16 Tagen stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk Krems um 1.689 Personen (oder +68,4%). Das ist die höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945“, analysiert AMS Krems Geschäftsstellenleiter Erwin Kirschenhofer und ergänzt: „Das ist auch der stärkste Zuwachs seit 1945 in einer so kurzen Zeit. Das ist eine enorme Herausforderung fürs AMS. Wir setzen alles daran, dass Arbeitslose in dieser schweren Zeit trotz Rekordarbeitslosigkeit so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen.“
Jugendliche besonders betroffen
Der Anstieg im Bezirk Krems liegt Ende März 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei 75,2% (NÖ: +50,7%, Österreich +65,7%). Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft Frauen und Männer in etwa gleichem Ausmaß und alle Altersgruppen. Allerdings ist er bei den Jugendlichen mit +97,1% deutlich stärker als bei den Älteren über 50 (+46,2%). Nach Branchen zeigten sich Ende März die größten Anstiege an vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie sowie in der Baubranche.
In Summe sind Ende März 4.564 Personen entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Krems, um 1.783 Personen mehr als im Vorjahr (+64,1%). Die geschätzte Arbeitslosenquote im März 2020 stieg im Bezirk gegenüber dem Vorjahr um 4,7%-Pkte. auf 11,4%. Die Arbeitsaufnahmen sind im März im Vorjahresvergleich um 406 (oder -50,5%) auf 398 gesunken; ebenso sind der Stellenzugang (-22,6%) und der Bestand an offenen, sofort verfügbaren Stellen (-7,7%) zurückgegangen.
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