Lebt in Kramsach
Masako Fujimoto-Stock ist die erste Frau als "Hanshi" im zehnten Dan

Masako Fujimoto-Stock und ihr Mann Oswald beim Besuch des Japanischen Botschafters in Österreich im Mai 2017 in Kramsach. | Foto: Noggler
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Die weltweit organisierte „Karatedo Doshinkan“-Schule wird ab sofort von der in Tirol lebenden Japanerin Masako Fujimoto-Stock geleitet. Sie wurde vom kürzlich verstorbenen „Hanshi 10. Dan“ Nobuo Ichikawa als seine Nachfolgerin und erste Frau in dieser Funktion als „Hanshi 10. Dan“ ernannt. Ihre Ernennung steht in vielerlei Hinsicht symptomatisch für die „Karatedo“-Schule. Hanshi Masako beherrscht nicht nur die komplexe Kampfkunst in höchster Perfektion, sie steht auch mit ihrem bisherigen Lebensweg für „den Weg“, den „Doshinkan Karatedo “ lehrt.

KRAMSACH (red). "Hanshi" Nobuo Ichikawa, das Oberhaupt von "Karatedo Doshinkan" – einer aus Okinawa Japan stammenden Karatedoschule, ist am 6. März 2019, im Alter von 78 Jahren in Wien verstorben. Zu seiner weltweiten Nachfolgerin als "Hanshi" bestimmte er die in Kramsach lebende Japanerin Masako Fujimoto-Stock.

"Hanshi" Nobuo Ichikawa hatte seit der Gründung dieser "Karatedo"-Schule wie niemand sonst deren Aufbau und Entwicklung in aller Welt mitgetragen. Denn "Karatedo Doshinkan" sollte nach dem Willen des Gründers "Hanshi" Isao Ichikawa nicht mit dessen Tod zu Ende gehen, sondern weiter wachsen und sich fortentwickeln. In der tiefsten Kenntnis des gesamten Wissens von "Karatedo Doshinkan" setzte er die Tradition fort.

Karatedo Doshinkan

"Karatedo" ist eine legendäre Kampfkunst aus Okinawa, die übersetzt so viel bedeutet wie „Der Weg der leeren Hand“. "Doshinkan" steht für die Schule durch den Weg des Herzens. "Karatedo Doshinkan" ist daher auch eine Lebensphilosophie, die durch konsequente Übungen erlernt werden kann. Die Vermittlung von "Karatedo Doshinkan" basierte immer auf der Beziehung von Meister zu Schüler und Schülerin. Allein auf diesem Weg verbreitet sich "Karatedo" über Länder und Kontinente. Auch "Hanshi" Nobuo Ichikawa hielt an dieser Tradition zeitlebens fest. Er besuchte regelmäßig seine Schulen auf der ganzen Welt.

Erstmals Frau zum "Hanshi" (Oberhaupt) ernannt

Kurz vor seinem Tod am 6. März 2019 ernannte "Hanshi" Nobuo Ichikawa die in Kramsach lebende Japanerin Masako Fujimoto-Stock zu seiner weltweiten Nachfolgerin. Masako Fujimoto-Stock ist Mutter von vier Kindern und mit Oswald-Paul Stock „Sport Ossi“ seit 1998 verheiratet. Was diese Ernennung der ersten Frau zum "Hanshi" im "Karatedo Doshinkan" bedeutet, kann heute nur erahnt werden. "Hanshi" Masako, wie sie ab jetzt genannt wird, wird wie ihr Vorgänger durch die Welt reisen um "Karatedo" zu unterrichten, immer auf den Spuren und in Erinnerung an ihren großartigen Lehrer.
Diese Aufgabe stellt "Hanshi" Masako vor große Herausforderungen, die sie mit dem ihr eigenen Verantwortungsbewusstsein übernimmt. Unzählige Glückwünsche aus aller Welt erreichten "Hanshi" Masako. Dies bestärkt sie in ihrem Ziel, "Doshinkan Karatedo" an ihre Schülerinnen und Schüler konsequent und persönlich weiterzugeben.
Trainieren mit "Hanshi" Masako kann jeder in Kramsach – egal ob Anfänger oder Profi-Karateka, jeder ist willkommen!

"Hanshi 10. Dan" Masako Fujimoto-Stock im Interview

Hanshi Masako, Ihr Leben scheint so abwechslungs- und facettenreich und gleichsam so strukturiert. Wo und wie sind Sie aufgewachsen?
Geboren bin ich in Tagawa Oto-machi, das ist eine Stadt in der Präfektur Fukuoka in Kyushu, Japan. Aufgewachsen bin ich als zweites von drei Kindern im Tempel meiner Eltern.

Wann und wie kamen Sie mit „Karatedo“ in Kontakt?
In der „Karatedo“-Schule in Tagawa.

Was hat Sie daran fasziniert?
Das war, als ich „Hanshi“ Isao Ichikawa kennengelernt habe. Seine Art, Katas auszuführen hat mich sehr stark beeindruckt. Sie begleitet mich durch mein ganzes Leben.

Wie verlief Ihre Ausbildung?
Ich begann mein „Karatedo“-Training in Tagawa, bei Shihan 7. Dan Ishida Kenshin (Doshinkan). Dort wurde ich anlässlich einer Visite von „Hanshi 10. Dan“ Isao Ichikawa von diesem zum „1. Dan“ befördert. Später besuchte ich zwei Jahre lang das SBCC in den USA (Art & Design Schule). Während dieser Zeit trainierte ich dort bei Master Jang die Kampfkunst „Tang Soo Do“. Als ich dann in Fukuoka bei „Kawasaki Name & Design“ arbeitete, trainierte ich auch die Karate Art „Taiseikan“. Nach meiner Heimkehr führte mich mein Weg für immer zu „Karatedo Doshinkan“.

Was führte Sie nach Tirol und warum?
1997 kam ich das erste Mal nach Deutschland, um am Internationalen Karatedo Sommertraining teilzunehmen. Dort habe ich meinen Mann Oswald Stock kennengelernt. Seit 1998 sind wir verheiratet und haben vier Kinder.

Wie war Ihre Beziehung zum vorherigen "Hanshi"?
Er war nicht nur mein „Karatedo“-Lehrer, sondern für mich wie ein zweiter Vater in Österreich.

Wann war Ihnen bewusst, dass Sie für die Nachfolge in Frage kommen?
Ich hätte nie daran gedacht, selbst „Hanshi“ zu werden, wurde aber zwei Wochen vor seinem Tod von „Hanshi“ Nobuo Ichikawa dazu ausersehen, weltweit die Nachfolge zu übernehmen.

Was bedeutet diese Aufgabe für Sie?
Damit ist eine unglaublich große, schwere Verantwortung verbunden, aber meine Liebe zu dieser „Karatedo“-Schule, zu „Karatedo Doshinkan“, gibt mir die Energie für diese Lebensaufgabe.

Was ist Ihr Ziel/Wunsch für "Karatedo Doshinkan"?
Ich möchte der weltweiten „Doshinkan“-Familie Kraft, Energie und frischen Wind bringen und unsere Mitglieder weltweit in ihrem Training unterstützen.

Was bedeutet „Karatedo Doshinkan“ für Sie persönlich?
„Karatedo Doshinkan“ ist ein unausgesetzter Impuls, durch den ich ständig immer weiter vorwärts schreite, es stellt mich vor stets neue Herausforderungen und macht mich – ungeachtet der Verantwortung – glücklich.

Wie viel Zeit wenden Sie heute für Training und Ausbildung auf?
„Karatedo“ trainiert man 24 Stunden am Tag (lächelt).

Warum würden Sie „Karatedo Doshinkan“ empfehlen und wem?
Die Erklärung würde diesen Rahmen sprengen, aber kurz gesagt: Durch „Karatedo Doshinkan“ stärkt man nicht nur seinen Körper, sondern besonders seinen Geist. Das gilt für Jung und Alt. Jeder Mensch kann in jedem Lebensalter damit beginnen.

Einen Beitrag mit Video zum Besuch des Japanischen Botschafters in Kramsach finden Sie hier.

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