Wörgl feierte Präsentation von Freigeld-Film
Hauptdarsteller Karl Markovics und Verena Altenberger besuchten die Präsentation des Films "Das Wunder von Wörgl" im Cineplexx Wörgl.
WÖRGL (bfl). Es war ein Staraufgebot, wie es die Stadt Wörgl wohl selten zu sehen bekommt. Zur Präsentation des Fernsehfilms "Das Wunder von Wörgl" am 15. November kamen viele mitwirkende Schauspieler in das Cineplexx Wörgl angereist. Darunter die beiden Hauptdarsteller Karl Markovics und Verena Altenberger sowie weitere Darsteller. Ebenso anwesend waren ORF-Landesdirektor Helmut Krieghofer und ORF-Fernsehfilmchefin Katharina Schenk.
Wörgler Experiment auf der Leinwand
Regisseur Urs Egger brachte mit dem historischen ORF-Drama die Geschehnisse rund um die Wörgler Geldreform von 1932/33 auf die Leinwand. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise zum Anbruch der 1930er Jahre sah sich der damalige Wörgler Bürgermeister Michael Unterguggenberger mit einer schier aussichtslosen Lage konfrontiert. Mit dem Wörgler Nothilfe-Programm startete er ein gewagtes Experiment: mit Hilfe von Freigeld wurde ein Infrastruktur-Bauprogramm durchgeführt. Nach dem Vorbild des ersten Schwundgeldes nach der Idee von Silvio Gesell in Deutschland, gab der Wohlfahrtsausschuss der Gemeinde Wörgl damals Arbeitwertbestätigungen im Wert von einem, fünf und zehn Schilling heraus. Es war dies ein Nothilfe-Programm das funktionierte, jedoch nach 13,5 Monaten auf Druck der Nationalbank 1933 verboten wurde.
Die Dreharbeiten fanden in Tirol, Bayern, Südtirol, Wien und Niederösterreich statt. Ausgestrahlt wird der Film am Samstag, den 8. Dezember um 20:15 Uhr auf ORF 2.
Markovics lernte Dialekt für Rolle
In seiner Vorbereitung auf die Rolle als Michael Unteruggenberger eignete sich Hauptdarsteller Karl Markovics eigens den Tiroler Dialekt an – ein Unterfangen, das er selbst als schwierig bezeichnet. "Es ist natürlich schon etwas, das die Konzentration ablenkt, und man bringt es auch nie so hin", sagt Markovics im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. "Man eignet sich eine Art von Mitteltirolerisch an, das man überall verstehen kann und außerhalb von Tirol für tirolerisch hält", so der Schauspieler zu seinem Dialekt im Film.
Markovics hatte bereits vor vielen Jahren bei einer ORF III Präsentation in Wien von der Geschichte über das Wörgler Freigeld erfahren. Nachdem er Material über die Geschichte an eine Produktionsfirma übergeben hatte, so Markovics, hörte er jahrelang nichts mehr – bis das Drehbuch und das Rollenangebot zu "Das Wunder von Wörgl" zu ihm kamen.
"Was ich aus der Rolle mitnehme ist, dass man sich und andere nie unterschätzen darf. Und, dass jeder einzelne im Stande ist etwas Großes zu leisten, wenn er den Mut dazu hat", so Markovics.
Altenberger recherchierte in Wörgl
Schauspielerin Verena Altenberger bereitete sich auf ihre Rolle als Rosa Unterguggenberger auch mit Besuchen in Wörgl vor. Dazu führte sie unter anderem Gespräche mit der Obfrau des Unterguggenberger Instituts Wörgl, Veronika Spielbichler, aber auch mit der noch lebenden Tochter von Michael Unterguggenberger, Lia Rigler. In ihrer Rollen-Recherche fand die Schauspielerin in Rosa Unterguggenberger eine starke und für damalige Verhältnisse sehr moderne Frau. "Die Eheleute Unterguggenberger haben dieses Experiment geschaffen und sind sehr mutig und modern vorangegangen. Wenn man ihnen noch mehr Zeit gegeben hätte, dann hätten sie vielleicht die Geschichte verändern können", sagt Verena Altenberger.
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