Das „Stoffelhäusl“ präsentiert Österreichs größte Ausstellung gefährdeter Haustierrassen

In St. Gertraudi präsentiert der Verein Arche Austria am 7. Oktober über 30 vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen

ST. GERTRAUDI - Das über 500 Jahre alte „Stoffelhäusl“ war noch vor einigen Jahren selbst gefährdet. 50 Jahre unbewohnt, wurde es von der Familie Reiter behutsam renoviert und steht nun als Kultur- und Begegnungsstätte einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Gerade deshalb bietet das urige Holzhaus im einstigen Grenzbereich von Tirol-Bayern-Salzburg bzw. der Bistümer Brixen-Freising-Salzburg auch die passende Kulisse für die erste große Ausstellung gefährdeter Nutztierrassen in Tirol. Diese wird vom Verein Arche Austria durchgeführt und stellt einen Höhepunkt im heurigen Jahr dar. Mit über 30 gemeldeten Rassen ist diese Schau die größte Schau in Österreich für gefährdete Haustierrassen. Gleichzeitig findet eine Oldtimer-Traktorschau und die 1. Österreichische Meisterschaft im Gummistiefelweitwurf zugunsten „Licht ins Dunkel“ statt.

30 Jahre Generhaltung in Österreich

Seit über 30 Jahren setzt sich die ARCHE Austria in Zusammenarbeit mit der ÖNGENE (= österreichische Nationalvereinigung für Genreserven) für den Erhalt alter vom Aussterben bedrohter Haustierrassen sein. In den 1960er und 1970er Jahren fand eine starke Selektion der Rassen nach Leistung statt. Schon Anfang der 1980er Jahre erkannte man, dass die Entwicklung für die heimischen alten Rassen eine große Bedrohung darstellt. Daher wurden Programme gestartet, die den Erhalt der alten Rassen sicherstellen sollten. Wie sich herausgestellt hat, haben diese Erhaltungsprogramme ihre Wirkung nicht verfehlt. Fast 40 vom Aussterben bedrohte Haustierrassen werden mittlerweile in Österreich betreut. Im Rahmen der Sonderschau „Schmeckn, losn, kostn und schaugn“ beim über 500 Jahre alten „Stoffelhäusl“ in St. Gertraudi in der Gemeinde Reith im Alpbachtal werden über 30 Rassen im Rahmen der „Wunderwelt der Haustiere“ präsentiert. Noch nie gab es in Österreich eine Schau mit einer derartig großen Vielfalt. Von Rindern, Pferde, Schafen und Ziegen bis hin zu Schweinen, Geflügel und anderen Kleintierrassen wird die gesamte Bandbreite der „seltenen Nutztierrassen“ gezeigt.

Warum sollen alte Haus- und Nutztierrassen erhalten werden?

DI Florian Schipflinger, Geschäftsführer der Arche Austria, nennt mehrere Gründe. Da sei die Landschaftspflege, insbesondere die Biotoppflege. Tiere wie Weiderinder oder Waldschafe könnten bei der Pflege von Biotopen eine wichtige Rolle spielen, da sie das Verbuschen von Biotopen verhindern. Zudem stünden die alten Rassen auch für ein hohes Kulturgut, für einen wesentlichen Bestandteil der bäuerlichen Kultur und für Heimatgefühl. Hinzu komme, dass alte Rassen eine wertvolle genetische Reserve darstellen können.

Weitere Infos: www.stoffelhaeusl.info

Folgende „Seltene Nutztierrassen“ werden beim „Stoffelhäusl“ am 7. Oktober in St. Gertraudi präsentiert:
Dunkle Biene
Österreichischer Pinscher
Huzulen
Lipizzaner
Österreichischer Noriker
Shagya-Araber
Alpines Steinschaf
Braunes Bergschaf
Montafoner Steinschaf
Tiroler Steinschaf
Mangalitza
Turopolje
Kärntner Blondvieh
Murbodner Rind
Original Braunvieh
Original Pinzgauer
Ennstaler Bergschecken
Pustertaler Sprinzen
Tiroler Grauvieh
Tux-Zillertaler Rind
Blobe Ziege
Gemsfärbige Gebirgsziege
Pfauenziege
Pinzgauer Strahlenziege
Pinzgauer Ziege
Steirische Scheckenziege
Tauernschecken Ziege
Landgans
Sulmtaler Huhn
Altsteirer weiß
Altsteirer braun

Wo: St. Gertraudi, Sankt Gertraudi 24, 6235 Reith im Alpbachtal auf Karte anzeigen
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