"Die Tiroler Bienenwelt wird weiterhin, aber in anderer Form Bestand haben"

Hüttner kann sich die Tiroler Bienenwelt in Zukunft als Ort der Forschung vorstellen. | Foto: Berger
  • Hüttner kann sich die Tiroler Bienenwelt in Zukunft als Ort der Forschung vorstellen.
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  • hochgeladen von Carmen Kleinheinz

SÖLL (hube). Am 14. Juni um 3.00 Uhr in der Früh brannte in Söll der 400 Jahre alte Bauernhof, welcher seit 25 Jahren die Tiroler Bienenwelt beheimatete, aus bisher noch ungeklärter Ursache bis auf die Grundmauern nieder. Heinrich Hüttner, den Besitzer der Bienenwelt, erreichte die Nachricht vom Feuer, während er im Urlaub weilte. Seine derzeitigen Emotionen und die Zukunft der Tiroler Bienenwelt legt er den Bezirksblättern im folgenden Interview dar.
Bezirksblätter: „Der materielle Schaden, der entstanden ist, wird nun schon in einem gewissen Grad überschaubar sein. Wie aber ist es mit den historischen, über die Jahre gesammelten Exponaten?“
Hüttner: „Die Besonderheit in der Tiroler Bienenwelt war, dass wir an die 2.500 Exponate besaßen, welche nicht nur die Bienenzucht darstellten, sondern auch die bäuerliche Naturheilkunde plastisch dem Besucher näher brachten. Dazu ist das Archiv mit althergebrachten Rezepten zur Linderung von körperlichen Beschwerden mit über 500.000 Seiten durch den Brand für immer verloren.“
„Bienen und ihre Zucht sind ein essentieller Teil Ihres Lebens. Hier kann man ja nicht mehr von einem Hobby sprechen, sondern eigentlich schon von einer Berufung. Ist das Leben mit den Bienen schon lange ein Teil Ihrer Familiengeschichte?“
„Die Imkerei betrieb schon mein Urgroßvater, ich stamme aus einem bäuerlichen Umfeld im Böhmerwald. Der Honig war und ist für mich nicht nur ein Lebensmittel, sondern auch Naturmedizin. Das Museum in dieser Art und Weise ist unwiederbringlich verloren. Über 50 Bienenstöcke, der Behandlungsraum für Atemwegserkrankungen, acht Bienenvölker wurden ein Raub der Flammen."
"Können Sie einen Ausblick auf die Zukunft geben. Wird es die Tiroler Bienenwelt in ihrer Vielfältigkeit wieder geben?“
„Die Tiroler Bienenwelt ist mein Leben. In einer anderen Form wird diese Institution sicherlich wieder auferstehen. Gerade der Bereich der natürlichen Heilkunde in Kooperation mit Bienen wird weiterhin Bestand haben, wahrscheinlich nicht als Museum, aber als Ort der Forschung.“

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