Kunst & Kultur
Die Welt aus der Sicht der Kufsteiner Burg erleben
Beim Lichtfestival werden die Besucher durch die Kufsteiner Festung geführt. Dabei wird Geschichte durch Projektionen auf den alten Mauern und durch die "Stimme der Burg" erlebbar gemacht.
KUFSTEIN. "Ich höre euch, ich höre euch schon so lange zu - seit fast eintausend Jahren - und heute möchte ich sprechen", so meldet sich die "Burg" im Schlosshof der Kufsteiner Festung das erste Mal zu Wort. Dort startet der 50-minütige Rundgang des Lichtfestivals, in dem die "Burg" (gesprochen von Regina Lemnitz) erzählt, wie sie die letzten Jahrhunderte erlebt hat. Durch großflächige 3D-Visualisierungen, welche auf die alten Mauern projiziert werden, werden die Geschichten begleitet.
Errungenschaften & mahnende Worte
Im Kräutergarten der Festung befindet sich der zweite Stopp. Dort fährt die Erzählung mit einem Tag aus dem Jahre 1931 fort, an den sich die "Burg" besonders gut erinnern konnte. Damals wurde ihr mit der Heldenorgel, welche aus rund 5.000 Pfeiffen besteht, eine Stimme geschenkt. Mit ihrer Stimme könne sie seither Freude verbreiten, aber auch "zum Frieden mahnen". Dieser sei nicht selbstverständlich. Viele Kriege habe sie in der Vergangenheit erlebt, besonders intensiv im Gedächtnis habe sie die Eroberung durch Kaiser Maximilian I., unter dessen Herrschaft der Bau des Kaiserturms begann. Auch Krankheiten setzten der Menschheit häufig zu, berichtet die Burg - den Kampf gegen ein derzeit kursierendes Virus könne man mit Hilfe eines "Zaubermittels" (Impfstoff, Anm. d. Red.) gewinnen. Durch Bildung sei vieles verbessert worden, was sich zuletzt auch an der hohen Lebenserwartung ablesen lasse. Aber einiges bereitet der Burg auch weiterhin Kopfzerbrechen:
"Lernt ihr nicht bald unsere Erde besser zu behandeln, so werden die Wüsten wachsen, die Meere steigen und die Quellen versiegen."
Allerdings sei sie auch hier "guter Hoffnung", dass die Menschen durch Innovationen diese Krise bewältigen könnten. Die Visualisierungen, das Ambiente auf der Festung und imposante Musik, wie z. B. von Carl Orff oder Melodien aus "Game of Thrones" – all das könnte bei manch Besucher Gänsehaut hervorrufen.
Mitten ins Herz
Die letzte Station führte durch den langen Felsengang in eine Kammer, wo das pulsierende Herz der Festung zu bestaunen war. Im Inneren ihres Herzens seien die Menschen, betont die Festung. Zum Schluss gibt sie den Besuchern noch mit auf den Weg: "Vergesst niemals die Stimme der Burg!"
Das Konzept stammt aus der Feder von Kulturreferent Klaus Reitberger, die Visualisierung wurden von der Wiener Firma Lumine Projections entworfen. Zudem verleiht Regina Lemnitz (unter anderem Synchronsprecherin von Whoopi Goldberg) der Burg ihre Stimme. Noch bis 30. Jänner können Besucher an der audiovisuellen Tour teilnehmen. (klau)
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