Stadt Rattenberg
Ein neues Konzept nach italienischem Vorbild
Rattenberg könnte mit einem sogenannten "zerstreuten Hotel" neue Wege beschreiten. Bgm. Bernhard Freiberger und Architekt Josef Wurzer erklären das Konzept und dessen Mehrwert.
RATTENBERG. Das Konzept des "Albergo Diffuso" könnte laut Bgm. Bernhard Freiberger und Architekt Josef Wurzer auch in Rattenberg Schule machen. Entwickelt wurde die Idee des "zerstreuten Hotels" vom italienischen Tourismusberater Giancarlo Dall’Ara. Dieser schlug vor, dass man die oft Jahrhunderte alten Gebäude renovieren und bestehende Räume in Gästezimmer umwandeln sollte, um so den Leerstand in den Dörfern zu revitalisieren. Zum Frühstück könnten die Touristen dann beispielsweise zum Dorfbäcker, Mittag- oder Abendessen gibt es in den Restaurants im Ort. Gesagt, getan. Das Angebot funktioniert gut. Mittlerweile setzen über 100 italienische Dörfer auf die "Alberghi Diffusi".
Die Stadt wird zum Hotel
Laut Wurzer hätte Rattenberg alle Voraussetzungen, um ebenso von diesem Konzept zu profitieren. Die historischen Gebäude und engen Gassen der Glasstadt würden seit jeher Anziehung auf Touristen ausüben. Platz für Erweiterungen gebe es kaum, daher müsse man den Bestand nützen und auf Zusammenarbeit setzen.
Auch Freiberger kann sich Rattenberg als "Albergo Diffuso" vorstellen. Die Gemeinde will diese neue Form der Übernachtungsmöglichkeit künftig ausbauen. Dabei soll die ganze Stadt, vereinfacht gesagt, zu einem Hotel werden. Der Gast kommt demnach zu einer Rezeption bzw. Zentrale in der Stadt und entscheidet dann, wo er übernachten und einkehren will.
Ein authentisches Erlebnis
Die ersten Schritte sind bereits erfolgt. Das "Boutique Hotel" ist schon fertig und verfügt über neun Suiten mit 18 Betten. Auch das ehemalige Gasthaus „Traube“ soll nächstes Jahr nach der Sanierung mit über 30 Betten zum Hotel-Angebot von Rattenberg beitragen. Zusätzlich sollen noch einzelnen Privatzimmervermietern hinzukommen. Laut dem Architekten würde es durch dieses Konzept auch zur Vermischung von Einheimischen und Touristen kommen. Folglich würde der Aufenthalt noch authentischer.
"Zudem zählen nicht nur Übernachtungen und Gastronomie zu den Angeboten eines 'Albergo Diffuso', sondern auch Geschäfte sowie bestehende und geplante Kunst- und Kultureinrichtungen der Stadt",
betont Wurzer. (bfl/klau)
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