Internetbetrug
"Falscher Arzt" überzeugt mit kurioser Geschichte
Eine 61-jährige Frau aus dem Bezirk Kufstein fällt auf einen Internetbetrüger herein, der sich als Arzt in einem Krisengebiet ausgibt.
BEZIRK KUFSTEIN. Vor gut zwei Wochen schrieb ein bisher unbekannter Täter erstmals eine 61-Jährige aus dem Bezirk Kufstein via Messengerdienst an. Dabei gab er sich als brasilianischen Arzt aus, der derzeit im Jemen tätig ist. Wenige Tage später erzählte er der Frau, dass die Terrormiliz IS sein Ärztelager angegriffen hätten und viele seiner Kollegen ihr bar ausbezahltes Geld verloren hätten. Er hätte aber Glück gehabt, denn er konnte einen mittleren sechsstelligen Eurobetrag in einen Tresor sicher verstauen. Allerdings sei er beunruhigt, so der Betrüger, ob das Geld dort auch langfristig sicher sei. Aus diesem Grund bat er die 61-Jährige, sein Geld bei ihr aufzubewahren. Die Frau stimmte dem Vorschlag zu. Der vermeintliche Arzt beteuerte, dass Geld via Paketdienst an ihre Adresse zu schicken, die sie ihm mittels Chat durchgab.
Bank bewahrt Frau vor größerem Schaden
Es dauerte nicht lange, dann bekam die Frau eine Nachricht einer vermeintlichen Speditionsfirma, dass das Paket vom deutschen Zoll festgehalten werde. Die Freigabe sei nur durch eine Zollgebühr in der Höhe eines mittleren vierstelligen Betrages möglich. Die 61-Jährige überwies den geforderten Betrag in weiterer Folge auf ein angegebenes deutsches Bankkonto. Damit gab sich der Internetbetrüger allerdings noch nicht zufrieden. Nachdem das Geld auf dem Konto angekommen war, wurde sie erneut zur Überweisung aufgefordert. Diesmal erklärte ihr die vermeintliche Speditionsfirma, dass der Zoll nun auch einen „Herkunftsnachweis der finanziellen Mittel“, ein „Geldwäscherzertifikat“ und ein „Antidrogenterrorismuszertifikat“ benötige - ansonsten könne das Paket nicht zugestellt werden. Als die 61-Jährige einen Kredit aufnehmen wollte, damit sie den den fünfstelligen Betrag für die Zertifikate finanzieren könnte, schrillten beim ihrer Bank die Alarmglocken. Der Kredit wurde ihr nicht genehmigt. Stattdessen wurde die Polizei eingeschaltet, die derzeit nach den unbekannten Tätern fahndet. Der Frau entstand durch die Geschichte ein Schaden in der Höhe eines mittleren 4-stelligen Eurobetrages.
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