Internetbetrug
"Falscher Arzt" überzeugt mit kurioser Geschichte

Was mit einem vermeintlich harmlosen Chat beginnt, kann teuer enden. Diese Erfahrung machte kürzlich eine 61-Jährige aus dem Bezirk Kufstein. | Foto: Pixabay
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  • Was mit einem vermeintlich harmlosen Chat beginnt, kann teuer enden. Diese Erfahrung machte kürzlich eine 61-Jährige aus dem Bezirk Kufstein.
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Eine 61-jährige Frau aus dem Bezirk Kufstein fällt auf einen Internetbetrüger herein, der sich als Arzt in einem Krisengebiet ausgibt.

BEZIRK KUFSTEIN. Vor gut zwei Wochen schrieb ein bisher unbekannter Täter erstmals eine 61-Jährige aus dem Bezirk Kufstein via Messengerdienst an. Dabei gab er sich als brasilianischen Arzt aus, der derzeit im Jemen tätig ist. Wenige Tage später erzählte er der Frau, dass die Terrormiliz IS sein Ärztelager angegriffen hätten und viele seiner Kollegen ihr bar ausbezahltes Geld verloren hätten. Er hätte aber Glück gehabt, denn er konnte einen mittleren sechsstelligen Eurobetrag in einen Tresor sicher verstauen. Allerdings sei er beunruhigt, so der Betrüger, ob das Geld dort auch langfristig sicher sei. Aus diesem Grund bat er die 61-Jährige, sein Geld bei ihr aufzubewahren. Die Frau stimmte dem Vorschlag zu. Der vermeintliche Arzt beteuerte, dass Geld via Paketdienst an ihre Adresse zu schicken, die sie ihm mittels Chat durchgab. 

Die 61-Jährige hat dem vermeintlichen Arzt vertraut. Dadurch verlor sie eine vierstelligen Eurobetrag.
  • Die 61-Jährige hat dem vermeintlichen Arzt vertraut. Dadurch verlor sie eine vierstelligen Eurobetrag.
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Bank bewahrt Frau vor größerem Schaden

Es dauerte nicht lange, dann bekam die Frau eine Nachricht einer vermeintlichen Speditionsfirma, dass das Paket vom deutschen Zoll festgehalten werde. Die Freigabe sei nur durch eine Zollgebühr in der Höhe eines mittleren vierstelligen Betrages möglich. Die 61-Jährige überwies den geforderten Betrag in weiterer Folge auf ein angegebenes deutsches Bankkonto. Damit gab sich der Internetbetrüger allerdings noch nicht zufrieden. Nachdem das Geld auf dem Konto angekommen war, wurde sie erneut zur Überweisung aufgefordert. Diesmal erklärte ihr die vermeintliche Speditionsfirma, dass der Zoll nun auch einen „Herkunftsnachweis der finanziellen Mittel“, ein „Geldwäscherzertifikat“ und ein „Antidrogenterrorismuszertifikat“ benötige - ansonsten könne das Paket nicht zugestellt werden. Als die 61-Jährige einen Kredit aufnehmen wollte, damit sie den den fünfstelligen Betrag für die Zertifikate finanzieren könnte, schrillten beim ihrer Bank die Alarmglocken. Der Kredit wurde ihr nicht genehmigt. Stattdessen wurde die Polizei eingeschaltet, die derzeit nach den unbekannten Tätern fahndet. Der Frau entstand durch die Geschichte ein Schaden in der Höhe eines mittleren 4-stelligen Eurobetrages.

Weitere Betrugsfälle aus dem Bezirk Kufstein findest du hier.
Weitere aktuelle Meldungen der Tiroler Polizei im Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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