Wasserverband
Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal nimmt Formen an

- Über 1.500 Gebäude und 120 Hektar Bauland in 13 Gemeinden im mittleren Unterinntal, darunter auch Reith i. A. und Münster, sollen vor einem 100-jährlichen Hochwasser mit einem Schadenspotenzial von 470 Millionen Euro geschützt werden.
- Foto: Land Tirol
- hochgeladen von Magdalena Gredler
Der Hochwasserschutz im mittleren Unterinntal nimmt Formen an. Die 13 beigetretenen Gemeinden, darunter auch Reith i. A. und Münster, sollen vor einem 100-jährlichen Hochwasser, mit einem geschätzten Schaden von rund 470 Millionen Euro, geschützt werden. Der Kostenanteil des Wasserverbandes liegt dabei bei fünfzig bis 67 Millionen Euro.
REITH i. A., MÜNSTER (red). Mit Herbst dieses Jahres sind alle 13 für die Umsetzung des Hochwasserschutzes im mittleren Unterinntal notwendigen Gemeinden, davon Reith im Alpbachtal und Münster aus dem Bezirk Kufstein, dem Wasserverband beigetreten. Zug um Zug folgen nun mit der Landesstraßenverwaltung, der Tiwag, der Asfinag und den ÖBB auch die vier betroffenen Infrastrukturträger. In einem Planungstreff wurden den Mitgliedern des Wasserverbandes nunmehr online der Vorentwurf sowie die Kosten- und Risikoanalyse für das Hochwasserschutzprojekt entlang des Inns auf 25 Kilometern zwischen Terfens und Münster vorgestellt.
470 Millionen Euro Schadenspotenzial
120 Hektar Bauland und über 1.500 Wohn- und Betriebsgebäude sowie wichtige Infrastruktureinrichtungen in den Gemeinden Terfens, Pill, Vomp, Schwaz, Buch, Wiesing, Stans, Jenbach, Strass, Bruck, Schlitters, Reith i. A. und Münster sollen vor einem 100-jährlichen Hochwasser mit einem geschätzten Schadensvolumen von 470 Millionen Euro geschützt werden.
"Der Vorentwurf für das Hochwasserschutzprojekt sieht derzeit 58 Kilometer Dämme und Mauern sowie vier Retentionsräume mit einem Fassungsvermögen von acht Millionen Kubikmetern Wasser vor. Viele Anregungen der Landwirtschaft, die in 300 Einzelgesprächen mit betroffenen Grundeigentümern geäußert wurden, sind darin bereits berücksichtigt“,
informieren die Projektverantwortlichen Stefan Walder und Irina Kampel von der Abteilung Wasserwirtschaft.
Weitere Abstimmungen
Auf Basis dieses Projektentwurfs folgen nun weitere Abstimmungen mit den Gemeinden des Wasserverbandes sowie mit den Grundeigentümern. „Zukünftig trifft der Wasserverband im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, der technischen Erfordernisse und der Förderrichtlinien die weiteren Festlegungen für das Hochwasserschutzprojekt“, führt Michael Brandl, Koordinator der Wasserverbandsgründung aus.
Derzeitige Gesamtkosten: 335 Millionen
Nun liegt auch die Kosten- und Risikoschätzung für das Gesamtprojekt vor. Dem Schadenspotenzial von 470 Millionen Euro steht eine Investition des Wasserverbandes mit seinen 17 Mitgliedern von fünfzig bis 67 Millionen Euro gegenüber. Die vier Infrastrukturträger übernehmen davon gemeinsam zwanzig Prozent. Der Gemeindeanteil für die 13 Gemeinden im Projektgebiet beträgt in Summe, abzüglich der Bundesförderung von achtzig bis 85 Prozent, zwischen vierzig und 54 Millionen Euro. „Das ist ein stattlicher Betrag, den die Verbandsgemeinden hier zu stemmen haben. Wie bei anderen großen Infrastrukturprojekten auch, fallen die Beiträge aber nicht auf einen Schlag, sondern auf mehrere Jahre verteilt an. Außerdem wird der Wasserverband nur umsetzen, wofür auch die Finanzierung gesichert ist“, sagt der Obmann des Planungsverbands Schwaz und Umgebung Hans Lintner. Die Gesamtkosten für das Hochwasserschutzprojekt mittleres Unterinntal belaufen sich nach derzeitigem Planungsstand auf 335 Millionen Euro.
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