Schwerpunkt Holz
"Im Wettlauf gegen die Zeit und den Borkenkäfer"

Wind und Schnee setzten den Wäldern im Bezirk im heurigen Winter stark zu. | Foto: Stadt Kufstein/Bauhof
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Wind und Schnee setzten dem Wald im heurigen Winter stark zu. Die Forstbetriebe kämpfen gegen die Zeit und den Borkenkäfer.

BEZIRK (nos). Noch immer arbeiten die Forstbetriebe im ganzen Bezirk auf Hochtouren an der Beseitigung abgebrochener Äste und umgestürzter Bäume nach den starkten Schneefällen im Jänner diesen Jahres. Während es für die Bürger um die Befreiung ihrer geliebten Wander- und Spazierwege geht, beginnt für die Waldbewirtschafter ein Rennen gegen die Zeit. Denn mit den wärmeren Temperaturen hält auch ein spezieller Waldbewohner wieder Einzug: Der Borkenkäfer. Und mit ihm hat die Waldwirtschaft wenig Freude. Damit er sich nicht im Tot- und Bruchholz vermehrt, muss nun gesäubert werden.

Bundesforste: "Waldschäden im ganzen Bezirk"

Der Forstbetrieb Unterinntal der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) besteht aus insgesamt zehn Forstrevieren in den Bezirken Schwaz, Kitzbühel und Kufstein mit insgesamt 45.000 Hektar Wald. Sechs Reviere liegen im Ganzen oder teilweise im Bezirk Kufstein: Kössen, Brixental, Alpbach, Johannklause (Kramsach), Marchbach (Brandenberg) und Thiersee.
Die 45.000 ha Wald des Unterinntaler Betriebs teilen sich in etwa 21.000 ha Wirtschafts- und 22.000 ha Schutzwald. Fichte, Tanne und Buche sind die drei Hauptbaumarten hier. Mit etwa 60 Mitarbeitern bewirtschaften Betriebsleiter Hermann Schmiderer und seine zehn Revierleiter den Forstbetrieb Unterland. etwa 125.000 Festmeter Holz werden hier jährlich geerntet.

"Das gesamte Ausmaß der Schneedruckschäden wird erst in den kommenden Wochen vollständig sichtbar", erklärt Hermann Schmiderer.
Schneedruckschäden gibt es auf Bundesforsteflächen über den gesamten Bezirk verteilt. "Schwerpunkte bilden hier Thiersee und der Winterkopf und in Mariathal bei Kramsach", so Schmiderer.

Im Bezirk Kitzbühel sind vor allem Going, Seitentäler des Brixentals und Jochberg betroffen, in Waidring haben Lawinen Schäden am Waldbestand angerichtet.

"Die Herausforderung ist, das Schadholz so rasch wie möglich aufzuarbeiten und aus dem Wald zu bringen. Dabei befinden wir uns in einem Wettlauf gegen die Zeit und den Borkenkäfer. Dort wo es irgend möglich ist, haben wir daher mit der Schadholzaufarbeitung bereits begonnen!"

Hermann Schmiderer, Betriebsleiter Forstbetrieb Unterinntal (ÖBf)

"Insgesamt dürften wir im Vergleich zum Privatwald glimpflich davon gekommen sein. Ich schätze, dass in Bundesforstewaldungen in beiden Bezirken jeweils maximal 5.000 Erntefestmeter (efm) Schneedruckschäden zu verzeichnen haben. Die Mengen sind also leicht verkraftbar", meint Schmiderer überschlagsmäßig.

Wind und Schnee setzten Kufsteiner Wäldern stark zu

"Der Forstbetrieb der Stadtgemeinde Kufstein und der Stadtwerke wurde in letzter Zeit mehrmals von Unwetterkapriolen heimgesucht", weiß Förster Markus Oberbichler, "begonnen hat es im Oktober 2018 mit Windwürfen". Auch kurz vor Weihnachten 2018 waren es wiederum Windwürfe, die dem Festungsstädter Wald zusetzten, ab dem Jahreswechsel kamen noch erhebliche Schneedruckschäden hinzu.
"Die Aufräumarbeiten werden wohl bis in den Juni 2019 andauern, das komplette Schadausmaß ist derzeit Aufgrund der hohen Schneemengen noch nicht komplett überblickbar", schätzt Oberbichler.
Vorrangig werden diese Schäden in und um Kufstein an wichtigen Wege und Flächen im Naherholungsgebiet aufgearbeitet, wie es am Hechtseerundweg bereits geschehen ist. Der "alte Hechtseeweg" ist derzeit noch immer aufgrund umgestürzter Bäume und damit verbundenen Gefahren gesperrt.

"Derzeit gehen wir davon aus, dass rund 60 bis 70 Prozent des geplanten Jahreseinschlages aus Schadholz bestehen wird", meint der Kufsteiner Stadtwerke-Förster. 

Mehr zu Wald und Holz

Einen Beitrag zu den Aufräumarbeiten im Kufsteiner Stadtgebiet Ende Jänner diesen Jahres – inklusive Video von einer Baum-Sprengung – finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Thema Forstwirtschaft finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Thema Winter 2019 in Tirol finden Sie hier.
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